Tarifstreit:Bahn rät zu Verzicht auf Reisen - Notfahrplan in Kraft

Auf einer Anzeigentafel an einem S-Bahn-Gleis wird am Hamburger Hauptbahnhof auf den Streik der GDL hingewiesen. (Foto: Bodo Marks/dpa)

Wer pendelt oder mit dem Fernverkehr reisen möchte, muss wegen des GDL-Warnstreiks an diesem Donnerstag mit Zugausfällen und massiven Verspätungen rechnen.

Nach dem Start eines 20-stündigen Warnstreiks hat die Bahn ihre Fahrgäste gebeten, an diesem Donnerstag auf nicht unbedingt notwendige Reisen zu verzichten oder Fahrten zu verschieben. "Im gesamten Fern- und Regionalverkehr kommt es zu massiven Beeinträchtigungen durch den GDL-Streik", teilte die Bahn am frühen Donnerstagmorgen mit.

Wer dennoch fahren müsse, sollte sich kurz vor Antritt der Reise in den Auskunftsmedien der Bahn informieren. Der Notfahrplan für den Personenverkehr sei angelaufen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) legt den Bahnverkehr mit einem Warnstreik seit Mittwochabend bundesweit weitgehend lahm. Das offizielle Ende des Warnstreiks hat die GDL für 18.00 Uhr am Donnerstag angekündigt.

Die Bahn geht davon aus, dass in manchen Regionen kein Regionalzug unterwegs sein wird. Auch der S-Bahn-Verkehr in größeren Städten ist betroffen. Im Fernverkehr rechnet der Konzern mit dem Ausfall von mehr als 80 Prozent aller ICE- und IC-Züge. Im Güterverkehr dürften die Folgen ebenfalls weitreichend sein.

München: Eine Reisende steht am frühen Donnerstagmorgen noch recht einsam in der Haupthalle des Münchner Hauptbahnhofs. (Foto: Lukas Barth/dpa)

Es ist der erste Arbeitskampf der GDL im laufenden Tarifkonflikt. Sie fordert 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Als Kernforderung will sie zudem eine Absenkung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich durchsetzen. Die Bahn bezeichnet das als unerfüllbar, bot aber elf Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 32 Monaten sowie die geforderte Inflationsausgleichsprämie an.

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