Mit ihren 36 Jahren hat Duaa al-Sakani den Gazastreifen noch nie verlassen. Und auch jetzt will sie in ihrer Wohnung nahe Rafah bleiben, auch wenn sie vom Fenster aus schwarze Rauchschwaden aufsteigen sieht. Die Anwältin lebt dort mit ihrem Mann, ihren fünf Kindern, weiteren Verwandten. So viele Angriffe wie in den vergangenen Tagen habe sie noch nie erlebt, erzählt sie. "Ganze Viertel mit Schulen, Moscheen, Anwaltskanzleien, Kiosken - auf einmal dem Erdboden gleichgemacht. Wie viele Zivilisten liegen wohl unter den Trümmern?", fragt al-Sakani. Das Gespräch findet über Internetdienste statt, ihr Mann hat eine ägyptische Sim-Karte, die noch funktioniert.
Krieg in Nahost:"Man darf uns hier nicht einfach sterben lassen"
Lesezeit: 5 min
Nach den Terrorangriffen der Hamas vom Wochenende bombardiert Israel den Gazastreifen. Den Menschen gehen Lebensmittel, Wasser und Strom aus. Was Bewohner berichten.
Von Dunja Ramadan
Angriff auf Israel:Grauen im Kibbuz
Die Hamas überfällt Israel mit einer Brutalität, deren unvorstellbares Ausmaß erst jetzt deutlich wird. Militärisch ist die Operation außergewöhnlich gut koordiniert. Sogar Paraglider kommen zum Einsatz. Wie sind die Terroristen vorgegangen? Warum wirkte Israel stundenlang hilflos? Eine Rekonstruktion.
Lesen Sie mehr zum Thema