Die Zahl der unerledigten Asylanträge hat die Marke von einer halben Million überschritten. Ende Juli lag die Zahl der noch nicht entschiedenen Anträge bei 526 276, wie das Bundesinnenministerium mitteilte.
Das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hatte in den vergangenen Monaten zahlreiche zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, um den riesigen Berg an offenen Verfahren abzutragen. Im Moment wächst die Zahl der Anträge auch deshalb, weil viele Menschen, die auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Herbst 2015 oder in den Monaten danach ankamen, lange Zeit warten mussten, bis sie einen solchen Antrag stellen konnten. Der Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge hat das Ziel ausgegeben, dass bis Ende des Jahres alle offenen Asylgesuche abgearbeitet sein sollen.
Zuwanderung:Weniger Asylsuchende
Etwa 16000 Asylbewerber kamen im Juni nach Deutschland, zu Jahresbeginn waren es noch mehr als 90000 pro Monat. Innenminister de Maizière lobt, dass das Integrationsgesetz erfreulich zügig verabschiedet wurde.
Die Zahl der Asylsuchenden, die in Deutschland ankommen, ist unterdessen drastisch zurückgegangen. Diese Entwicklung zeigt sich seit der Schließung der Balkanroute sowie dem EU-Türkeiabkommen, das Anfang April in Kraft trat.
Während im vergangenen November noch mehr als 200 000 Schutzsuchende innerhalb eines Monats neu registriert wurden, waren es in den vergangenen Monaten jeweils nur noch etwa 16 000 Menschen. Im Juli lag die Zahl bei 16 160. Die meisten davon kamen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. In den ersten sieben Monaten wurden insgesamt 238 424 Menschen neu als asylsuchend erfasst.