Erfurt:Flüchtlingsrat vergibt Negativpreis „Spitze des Eisbergs“

Mit seinem diesjährigen Negativpreis "Spitze des Eisbergs" hat der Thüringer Flüchtlingsrat die Praxis von Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber während der...

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Erfurt (dpa/th) - Mit seinem diesjährigen Negativpreis „Spitze des Eisbergs“ hat der Thüringer Flüchtlingsrat die Praxis von Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber während der Corona-Pandemie kritisiert. Der Flüchtlingsrat bedachte am Donnerstag die Ausländerbehörde der Stadt Erfurt mit dem Negativpreis. Die Helfer monierten, dass die Behörde mitten in der Pandemie 14 Menschen auch in Corona-Risikogebiete abgeschoben habe. Die Stadt wies die Kritik zurück. Sie fühlt sich als der falsche Adressat.

Für die angeprangerten Sammelabschiebungen sei nicht die Stadt zuständig, sagte der zuständige Beigeordnete, Andreas Horn. Einem Stadtsprecher zufolge werden diese durch die Landesbehörden veranlasst. Die Stadt wies ebenfalls die Kritik des Flüchtlingsrats an den teils lange Wartezeiten auf Termine in der Ausländerbehörde zurück. Diese hätten auch mit der Corona-Pandemie und der Raum- und Personalsituation in der Ausländerbehörde zu tun.

Der Flüchtlingsrat vergibt den Negativpreis seit mehreren Jahren an Behörden, Einrichtungen und Einzelpersonen. Damit will er auf aus seiner Sicht kritikwürdige Zustände beim Umgang mit Asylsuchenden aufmerksam machen.

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