Düsseldorf:Kaum noch Abschiebungen: NRW schafft Platz für Flüchtlinge

Weil es durch die Corona-Krise kaum noch Abschiebungen gibt, erhöht das Land NRW seine Kapazitäten für Flüchtlinge um mehrere Tausend Plätze. "Für eine...

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Weil es durch die Corona-Krise kaum noch Abschiebungen gibt, erhöht das Land NRW seine Kapazitäten für Flüchtlinge um mehrere Tausend Plätze. „Für eine Übergangszeit werden außerdem zur Entlastung und besseren Verteilung auch Jugendherbergen in der Nähe von größeren Flüchtlingseinrichtungen genutzt“, heißt es in einem Bericht des zuständigen Ministeriums an den Landtag.

Laut Flüchtlingsminister Joachim Stamp (FDP) wurden von der Bundesregierung Rückführungen in andere oder aus anderen EU-Ländern untersagt. Auch alle anderen Abschiebungen seien praktisch eingestellt und fänden „in Abhängigkeit von der Haltung des Zielstaates“ nur in Ausnahmefällen statt. Stamp glaubt: „Mit der Wiederaufnahme von Rückführungen und Rücküberstellungen kann nicht kurzfristig gerechnet werden.“ Das Land erhöhe daher zurzeit seine Kapazitäten für Flüchtlinge, auch um Quarantänebereiche zu schaffen.

In bestehenden Unterkünften sollen 1800 sogenannte Stand-by-Plätze aktiviert werden. Zwei Einrichtungen sollen reaktiviert, drei ganz neu angemietet werden. Insgesamt geht es um rund 4500 Plätze. Die Bezirksregierungen seien zudem beauftragt worden, „unverzüglich“ Jugendherbergen in der Nähe der Unterkünfte zu besichtigen und entsprechende Verträge abzuschließen.

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