Flucht in die USA:Mittelamerikanische Staaten wollen gegen Flüchtlingstrecks vorgehen

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  • Angesichts von Tausenden Auswanderern auf dem Weg in die USA wollen die Regierungen von Honduras und Guatemala gegen die Organisatoren der sogenannten Migranten-Karawane vorgehen.
  • US-Präsident Trump hat ihnen zuletzt vorgeworfen, nicht genug gegen die Auswanderung zu tun, und hat die Kürzung von Hilfszahlungen angekündigt.

Die Regierungen von Honduras und Guatemala wollen gegen die Organisatoren des Flüchtlingstrecks vorgehen, der auf dem Weg in die USA ist. Das haben der honduranische Präsident Juan Orlando Hernández und sein guatemaltekischer Kollege Jimmy Morales bei einem Treffen vereinbart.

Auf der Flucht vor Armut und Gewalt ziehen derzeit Tausende Menschen aus Mittelamerika in Gruppen durch Mexiko gen Norden Richtung Vereinigte Staaten.

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US-Präsident Donald Trump macht sich ihre Flucht im Wahlkampf zunutze. Trump hatte den Zug der Migranten nach Norden zuletzt immer wieder als Invasion bezeichnet. Es seien viele schlechte Menschen darunter. Beweise für seine Behauptungen legte er nicht vor. Er hat Soldaten an die Grenze geschickt und den Flüchtlingen mit Schüssen gedroht, dies aber wieder zurückgenommen.

Zudem hat er den Regierungen in Mittelamerika vorgeworfen, nicht genug gegen die Auswanderung zu tun, und hat die Kürzung von Hilfszahlungen angekündigt.

Nun erklärte Hernández: "Guatemala, Honduras, El Salvador, Mexiko und die USA sollten mit Hochdruck gegen die Verantwortlichen ermitteln und die volle Härte des Gesetzes gegen jene anwenden, die diese Wanderungen mit politischen oder kriminellen Zielen organisieren und fördern." Morales ergänzte, die Regierungen seien "solidarisch mit unseren Brüdern in dieser Karawane", doch sie verurteilten diejenigen, "die diese Art der Migration zu unmenschlichen Bedingungen organisieren".

Die erste der sogenannten Migranten-Karawanen hat mittlerweile Mexiko-Stadt erreicht und kampiert in einem Stadion nahe dem Flughafen. Viele der Auswanderer fliehen vor der Gewalt in ihrer Heimat, die vor allem von mächtigen Jugendbanden ausgeht. Die sogenannten Maras betreiben Drogenhandel und Schutzgelderpressung, kontrollieren ganze Stadtteile und zwangsrekrutieren Jugendliche.

Einen 26 Jahre alten Honduraner hat der Wunsch nach einer Zukunft in den Vereinigten Staaten das Leben gekostet. Der Mann ist den Behörden zufolge bei Auseinandersetzungen mit der mexikanischen und guatemaltekischen Polizei von einem Gummigeschoss getroffen worden.

© SZ.de/dpa/jsa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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