Extremismus - Köln:Ditib-Chef fordert mehr Einsatz für Sicherheit der Muslime

Deutschland
Der niedersächsische Ditib-Landeschef Ali Ihsan Ünlü lächelt in die Kamera. Foto: Peter Steffen/dpa/Archiv (Foto: dpa)

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Osnabrück (dpa/lni) - Der niedersächsische Ditib-Chef Ali Ünlü macht sich Sorgen um die Sicherheit der Muslime im Land. Er forderte mehr Einsatz von der Landesregierung und den Sicherheitskräften. "Worte gehen in Taten über, und die Gewaltbereitschaft steigt. Das macht mir Angst", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Mit Blick auf die Landesregierung beklagte er: "Es wird immer noch nichts getan." So fehle ein landesweites Sicherheitskonzept - zuletzt habe es zu dem Thema im vergangenen Herbst Gespräche in Hannover gegeben. Ünlü wünscht sich dem Bericht zufolge aber einen regelmäßigen Austausch zwischen Muslimen, Innenministerium und Verfassungsschutz.

Gut sei, dass nach dem Terroranschlag von Halle Synagogen verstärkt geschützt würden - das fordere er auch für Moscheen, sagte Ünlü dem Blatt: "Im Moment habe ich den Eindruck, dass die Verantwortung für die Sicherheit der Muslime in Niedersachsen bei uns liegt. Aber diese Verantwortung können wir nicht übernehmen." Nach der Tat von Halle in Sachsen-Anhalt hatte er gesagt, der Anschlag zeige, dass es ein grundsätzliches Problem mit Fremdenfeindlichkeit gebe.

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