Erfurt (dpa/th) - Die FDP-Landtagsfraktion will mit einem Antrag die Einrichtung eines Forschungszentrums für Spätfolgen von Covid-19-Erkrankungen in Thüringen erreichen. Dabei geht es sowohl um Grundlagenforschung als auch um Behandlungsleitlinien. „Wir legen damit bundesweit den ersten strukturierten Lösungsansatz vor, der den Bereich der Grundlagenforschung und konkrete Versorgungsfragen miteinander verbindet“, sagte der FDP-Landtagsabgeordnete Robert-Martin Montag am Sonntag.
Das Thema steht auf der Tagesordnung für die Landtagssitzung in der kommenden Woche. Er wird unterstützt von der CDU-Fraktion. Deren Abgeordneter Christoph Zippel verwies darauf, dass die Wissenschaft vor allem mehr klinische Daten zur Entwicklung von Behandlungsmethoden benötige.
Der FDP-Antrag zielt darauf, die Thüringer Forschungskapazitäten zu Covid-19-Langzeitfolgen mit Sachsen und Sachsen-Anhalt zu bündeln. Spätfolgen nach einer Corona-Infektion rücken in Deutschland und anderen Ländern zunehmend in den Blick von Forschung und Gesundheitspolitik.
Studien weisen auf eine zunehmende Zahl von Patienten hin, die nach einer überstanden geglaubten Infektion Symptome aufweisen wie Erschöpfung, psychische und kognitive Störungen, Luftnot und Husten, eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit, Störungen des Geruchs- und Geschmackssinnes und auch Organschäden.
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