Energieversorgung:USA sagen EU deutlich mehr Flüssigerdgas zu

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Transferleitungen am Dominion Cove Point Liquefied Natural Gas (LNG) Terminal im US-Bundesstaat Maryland: Schon bald wollen die USA mehr Flüssigerdgas in die EU liefern. (Foto: Gary Cameron/Reuters)

In diesem Jahr wollen die Vereinigten Staaten offenbar mindestens 15 Milliarden Kubikmeter mehr als bisher geplant liefern. Damit soll die Gasabhängigkeit der EU von Russland schnell reduziert werden.

US-Präsident Joe Biden hat der EU zugesagt, dass die Vereinigten Staaten in diesem Jahr mindestens 15 Milliarden Kubikmeter mehr Flüssigerdgas nach Europa liefern werden als bisher geplant. In einen gemeinsamen Statement mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte er: "Wir wollen Putins aggressiven Angriff auf die Ukraine definitiv nicht damit unterstützen, dass wir seine Energie kaufen." Mit dem Export von 15 Milliarden Kubikmetern Flüssigerdgas in diesem Jahr könne eine "sichere, klare Energielieferung für die Zukunft" sichergestellt werden. Die USA wollten Europa helfen, von russischem Gas unabhängig zu werden.

Langfristig soll die Menge des gelieferten Flüssigerdgases auf 50 Milliarden Kubikmeter pro Jahr gesteigert werden, wie Biden und von der Leyen betonen. Damit könnte nach Kommissionsangaben etwa ein Drittel der derzeitigen Gasimporte aus Russland ersetzt werden.

"Sie wissen, dass wir unsere Abhängigkeit von Russland reduzieren wollen", sagte von der Leyen. Das könne durch Investitionen in erneuerbare Energien, aber auch zusätzliche Gaslieferungen, einschließlich der Lieferungen von Flüssigerdgas, erreicht werden. Die Zusage der USA über 15 Milliarden Kubikmeter sei ein erster großer Schritt in die Richtung. "Wir gehen einen Schritt weg von Russland hin zu Lieferanten, denen wir vertrauen können".

Mit dem neuen Abkommen können nach Angaben der EU-Kommission etwa ein Zehntel der russischen Gaslieferungen in die EU dieses Jahr gedeckt werden. Demnach importiert die EU rund 155 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland pro Jahr - das sind etwa 40 Prozent des verbrauchten Gases in der EU.

Von der Leyen hatte bereits am Donnerstag angekündigt, die EU und die USA würden "ein neues Kapitel in unserer Energiepartnerschaft präsentieren." Das Flüssigerdgas soll mit Tankschiffen nach Europa transportiert werden. Die Lieferungen sollen zunächst vor allem die europäischen Gasspeicher vor dem kommenden Winter füllen. Von der Leyen sagte, es gehe aber auch darum, langfristig die Energielieferungen zu sichern. Die EU-Kommissionspräsidentin betonte, das Abkommen der EU mit den USA zeige auch die Stärke der westlichen Demokratien. "Putin versucht, die Uhr in eine andere Ära zurückzudrehen", sie sei sich sicher, dass er damit scheitern werde.

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