Vereinte Nationen:Trumps UN-Botschafterin Haley tritt zurück

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Bald eine Auszeit: Noch-UN-Botschafterin Nikki Haley und US-Präsident Donald Trump. (Foto: REUTERS)
  • Die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, tritt zum Ende des Jahres von ihrem Posten zurück.
  • Das kündigte sie auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Präsident Turmp mit.
  • Trump sagte, die UN-Botschafterin habe ihm bereits vor einem halben Jahr gesagt, dass sie eine Auszeit plane. Er lobte die ausgezeichnete Arbeit, die Haley geleistet habe.

UN-Botschafterin Nikki Haley tritt zum Ende des Jahres zurück. Das kündigten Haley und US-Präsident Donald Trump in einer gemeinsamen Pressekonferenz in Washington an. Zuvor berichteten bereits der Sender CNN und der Informationsdienst Axios von den Schritt.

Präsident Donald Trump teilte mit, er habe das Rücktrittsgesuch angenommen. Haley habe ihm bereits vor einem halben Jahr ihren Wunsch nach einer Auszeit mitgeteilt. Sie habe eine ausgezeichnete Arbeit geleistet. Sie sei eine "unglaubliche Person" und habe einen "fantastischen Job" gemacht. Über eine Nachfolge werde er in den kommenden zwei oder drei Wochen entscheiden. Er hoffe, dass Haley in einer anderen Funktion zurückkomme, vielleicht sogar in einer "glamouröseren Position". "Wir werden in ständigem Kontakt bleiben", kündigte er an.

Haley dankte dem Präsidenten und sprach von der "Ehre ihres Lebens". In den vergangenen zwei Jahren hätten sich die USA sehr herausgemacht. "Jetzt sind die USA respektiert. Länder mögen vielleicht nicht, was wir tun, aber sie respektieren, was wir tun." Als Beispiele nannte sie unter anderem das Verhältnis zur Nato oder zu Iran.

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Die 46-Jährige ging nicht im Detail auf die Gründe für ihren Rücktritt ein. Es sei "wichtig zu wissen, wann die Zeit zu gehen gekommen" sei, sagte sie ohne nähere Erläuterung. Sie betonte aber, dass sie nicht die Absicht habe, sich um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner für die Wahl im Jahr 2020 zu bewerben, sondern dass sie sich für die Wiederwahl Trumps einsetzen werde.

Haley hatte im vergangenen Monat in einem Beitrag für die Washington Post geschrieben, sie stimme nicht in allen Punkten mit Trump überein. Sie sei aber stolz, seiner Regierung zu dienen.

Die frühere Gouverneurin von South Carolina wurde nach Trumps Wahl zum US-Präsidenten von diesem zur UN-Botschafterin der USA nominiert und später vom US-Senat bestätigt. Und das, obwohl sie in den Vorwahlen Konkurrenten Trumps unterstützt und scharfe Widerworte gegen Trump geäußert hatte. Zudem konnte sie kaum außenpolitische Erfahrungen vorweisen.

In ihrer Antrittsrede vor den UN kündigte sie eine Politik der Stärke an. Dort trat sie stets resolut auf und setzte Trumps Kurs einer schlankeren UN mit geringeren Beiträgen der USA zu Budget und Friedenseinsätzen konsequent um.

Rücktrittsspekulationen bereits vor einem Jahr

Schon vor gut einem Jahr war darüber spekuliert worden, ob Haley ihr Amt als UN-Botschafterin aufgibt. Seinerzeit war ihr ein mögliches Interesse am Posten des damaligen US-Außenministers Rex Tillerson nachgesagt worden. Anders als der eher wortkarge Tillerson trat Haley eloquent auf und nahm in politischen Verhandlungen häufig eine führende Rolle ein. Die in South Carolina geborene Republikanerin ist Tochter indischer Einwanderer. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Seit Trumps Amtsübernahme im Januar 2017 sind eine ganze Reihe von Regierungsvertretern entweder zurückgetreten oder wurden entlassen. Zu ihnen gehören unter anderem die Ex-Sicherheitsberater Michael Flynn und H.R. McMaster, Stabschef Reince Priebus, Trumps Kommunikationsdirektoren Hope Hicks und Anthony Scaramucci sowie Außenminister Rex Tillerson.

© SZ.de/AFP/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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