Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck wird zunächst nicht am parlamentarischen Geschehen teilnehmen. Sein Arzt hat ihn für einen Monat krankgeschrieben, bestätigte sein Büroleiter, Sebastian Brux, gegenüber der SZ. Beck ist am vergangenen Dienstag in Berlin bei einer Polizei-Kontrolle mit 0,6 Gramm eines verbotenen Rauschmittels erwischt worden. Nach Medienberichten soll es sich dabei um die synthetische Droge Crystal Meth gehandelt haben.
Drogen-Vorwürfe:Warum der Fall Beck nicht zum Skandal taugt
Nach Bekanntwerden seines möglichen Drogenkonsums hat der Grünen-Politiker vieles richtig gemacht. Er hat eine zweite Chance verdient.
Volker Beck hat nach Bekanntwerden der Vorwürfe umgehend seinen sofortigen Rückzug von allen Fraktionsämtern angekündigt. Beck war innen- und religionspolitischer Sprecher der grünen Bundestagesfraktion.
Beck ist sowohl Respekt für seinen schnelle Reaktion entgegengebracht worden. Etwa von Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Kanzleramtsminister Peter Altmaier, beide CDU. Er hat aber auch herbe Kritik einstecken müssen. Etwa vom Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, Grüne. Vor allem in den sozialen Netzwerken steht Beck eine Welle von Häme gegenüber.
Grünen-Parteichef Cem Özdemir schloss nicht aus, dass Beck womöglich einen Mandatsverzicht in Erwägung ziehen könnte. "Wenn sich das bestätigen sollte mit Crystal Meth, was da im Raum steht, dann wird auch diese Frage auf die Tagesordnung gehören", sagte Özdemir am Freitag im Deutschlandfunk. Beck werde "selber dann wissen, was die richtige Entscheidung ist". Zunächst müsse jedoch die Berliner Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abschließen.
Das Abgeordnetenmandat kann Beck nicht ohne weiteres entzogen werden. Davor hat der Gesetzgeber hohe Hürden gesetzt. Er müsste schon zu einer hohen Gefängnisstrafe ohne Bewährung verurteilt werden. Was in diesem Fall höchst unwahrscheinlich ist.