Bevölkerung:Neuer Rekord: Deutschland hat 84,4 Millionen Einwohner

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Die Bevölkerung in Deutschland ist im Jahr 2022 um 1,1 Millionen Menschen gewachsen. (Foto: IMAGO/Panama Pictures/Christoph Hardt)

Die Bevölkerung in der Bundesrepublik ist 2022 deutlich gewachsen. Eine wichtige Ursache: die Zuwanderung aus der Ukraine.

Noch nie hatte Deutschland so viele Einwohner. Die Bevölkerung ist im Jahr 2022 um 1,1 Millionen Menschen deutlich gewachsen. Das ist ein Plus von 1,3 Prozent. Damit lebten zum Jahresende 2022 gut 84,4 Millionen Menschen in der Bundesrepublik, teilte das Statistische Bundesamt mit. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung sank geringfügig um 0,1 Jahre auf 44,6 Jahre. Diese Entwicklung ist auf einen deutlichen Anstieg der Nettozuwanderung auf 1,45 Millionen zurückzuführen, vor allem bedingt durch Geflüchtete aus der Ukraine. "Dabei hat sich die Zahl der in Deutschland lebenden Ukrainerinnen und Ukrainer zwischen Jahresanfang und -ende mehr als versechsfacht", heißt es in der Mitteilung des Statistischen Bundesamtes.

Gleichzeitig sind auch 2022 wie in den Vorjahren mehr Menschen gestorben als geboren wurden: Der Überschuss der Sterbefälle über die Zahl der Geburten stieg weiter auf 327 000. Im Jahr 2021 betrug der Überschuss 228 000.

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Insgesamt zeigte sich in allen Bundesländern ein Bevölkerungszuwachs. Absolut stieg die Bevölkerungszahl 2022 in Nordrhein-Westfalen (215 000) am stärksten, gefolgt von Bayern (192 000) und Baden-Württemberg (156 000). Prozentual hatten Berlin und Hamburg (jeweils 2,1 Prozent) die höchsten Zuwächse.

Ende 2022 lebten 72 Millionen Deutsche und 12,3 Millionen Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Deutschland. Darunter besaßen die meisten die türkische (1,34 Millionen), ukrainische (1,05 Millionen) oder syrische (883 000) Staatsbürgerschaft. Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung nahm gegenüber dem Vorjahr von 13,1 auf 14,6 Prozent zu. Im Vergleich zu 2021 stieg die Zahl der Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft um 1,4 Millionen Personen, während die Zahl der deutschen Staatsangehörigen vor allem aufgrund der vielen Sterbefälle um 309 000 sank.

Zahl der jungen Menschen wächst leicht

Die wachsende Zahl der Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sorgt zugleich für mehr jüngere Einwohner. Betrachtet man die deutsche Bevölkerung im Jahr 2022, waren 18,6 Prozent unter 20 Jahre, 49 Prozent zwischen 20 und 59 Jahren und 32,4 Prozent über 59 Jahre alt. Unter den Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit waren hingegen 20,2 Prozent unter 20 Jahren, 67,4 Prozent 20 bis 59 Jahre und 12,4 Prozent über 59 Jahre alt. Insgesamt stieg die Zahl der Menschen im Alter von unter 20 Jahren um 427 000. Diese Entwicklung ist vor allem auf einen Anstieg dieser Altersgruppe bei Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit zurückzuführen.

Die Zahl der Seniorinnen und Senioren zwischen 60 und 79 Jahren betrug Ende 2022 etwa 18,7 Millionen. Das waren 430 000 Menschen mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig stieg auch die Zahl der Personen im Alter von 20 bis 59 Jahren um 263 000 Personen - auf 43,6 Millionen. Die Zahl der Hochbetagten ab 80 Jahren blieb fast konstant.

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