De Maizière über Auslandseinsätze:Regierung plant neues Afghanistan-Mandat

Die Auslandseinsätze sind neben der Bundeswehrreform die größte Herausforderung für Thomas de Maizière. Der Verteidigungsminister hofft, eine Verlängerung für Afghanistan durchzubringen. Im SZ-Interview spricht der CDU-Politiker auch über den möglichen Einsatz deutscher Soldaten in Mali.

Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) will im Bundestag eine breite Mehrheit für die Verlängerung des deutschen Afghanistan-Einsatzes zustande bringen. "Ich strebe einen Vorschlag der Regierung an, dem die Opposition zustimmen kann", sagte er der Süddeutschen Zeitung. Der Entwurf des neuen Mandats solle Ende November vorliegen.

"Die Lage in Mali ist sehr schlimm": Verteidigungsminister Thomas de Maizière hält den Einsatz deutscher Soldaten in Afrika für wahrscheinlich. (Foto: AP)

Die NATO-geführte ISAF-Truppe soll ihren Kampfeinsatz in Afghanistan bis Ende 2014 beenden. Derzeit sieht das Mandat für die Bundeswehr in dem Land eine Obergrenze von 4900 Soldaten vor, bis Januar 2013 soll diese Zahl auf 4400 sinken. "Wir sind dabei, bis Ende 2014 ein angemessenes Sicherheitsniveau zu erreichen, auf dem die Afghanen selbst für ihre Sicherheit sorgen können", sagte de Maizière. "Für die Zeit danach wird ein anderes, neues Mandat erarbeitet, da wird der Auftrag nur Ausbildung und Unterstützung heißen", fügte er hinzu.

Auch ein Auslandseinsatz in Mali ist dem Verteidigungsminister zufolge nicht auszuschließen. "Die Lage in Mali ist schlimm", sagte de Maizière. "Im Norden regiert eine Mischung aus Steinzeit-Islamisten, Terroristen und Tuareg. International besteht der feste Wille, deren Herrschaft zu beenden. Das muss Afrika selbst in die Hand nehmen, aber wir könnten den Afrikanern helfen."

Bis Mitte November sollen mögliche Optionen in der EU geklärt werden. Die Aufgabe Deutschlands könne sein, die malischen Streitkräfte auszubilden, ergänzte der Verteidigungsminister.

Das gesamte Interview mit Thomas de Maizière lesen Sie in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung .

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/AFP/soli - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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