Coronavirus weltweit:Medienberichte: Prinz William verschwieg Infektion

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Der 38-Jährige soll seine Covid-19-Erkrankung im April nicht öffentlich gemacht haben, um die Bevölkerung nicht zusätzlich zu beunruhigen. Zuvor waren bereits sein Vater Prinz Charles und Premier Johnson erkrankt.

Der britische Prinz William hat britischen Medienberichten zufolge bereits im April eine Infektion mit dem Coronavirus überstanden. Er sei etwa zur gleichen Zeit wie sein Vater Prinz Charles positiv getestet worden, meldet die BBC unter Berufung auf Palastkreise. Zuvor hatte bereits das Boulevardblatt The Sun von einer zurückliegenden Covid-19-Erkrankung des 38-Jährigen berichtet. Demnach hatte der Prinz zwischenzeitlich Probleme beim Atmen gehabt - sein Umfeld sei "ziemlich panisch" gewesen. Er sei von Ärzten des Palastes behandelt worden und habe die Richtlinien zur Isolierung im Landwohnsitz seiner Familie, Anmer Hall in Norfolk, befolgt.

Wie die Sun weiter berichtet, habe der Prinz seine Erkrankung nicht öffentlich gemacht, um die Bevölkerung nicht weiter zu beunruhigen. Kurz zuvor waren bereits sein Vater, Thronfolger Charles, und Großbritanniens Premier Boris Johnson positiv auf das Coronavirus getestet worden. Johnson musste sogar einige Tage im Krankenhaus verbringen. Prinz Charles sagte bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach seiner Genesung, er habe während seiner Erkrankung den Geschmacks- und Geruchssinn verloren. William nahm der Sun zufolge trotz seiner gesundheitlichen Beeinträchtigung im April Telefon- und Videotermine wahr.

Der Kensington-Palast wollte sich nicht dazu äußern, dementierte die Berichte aber auch nicht.

  • Zweiter Lockdown in Großbritannien: "Bleiben Sie zu Hause"

Australien erstmals seit fast fünf Monaten ohne neue Positiv-Tests

Australien meldet erstmals seit fast fünf Monaten keine neuen Positiv-Tests. Das gibt Gesundheitsminister Greg Hunt bekannt. Er bedankt sich in einer Twitter-Mitteilung beim australischen Volk und insbesondere den Beschäftigten des Gesundheitswesens. Es hatte massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens zur Eindämmung des Virus gegeben. Besonders stark betroffen war der Bundesstaat Victoria, wo weltweit mit die schärfsten und längsten Lockdown-Maßnahmen verhängt worden waren. Diese wurden bereits vergangene Woche größtenteils beendet.

Mexiko meldet mehr als 6000 neue Corona-Fälle

In Mexiko steigen die Neuinfektionen weiter deutlich. Das Gesundheitsministerium berichtete am Samstag (Ortszeit) von 6151 neuen Corona-Fällen, womit sich die Gesamtzahl auf 924 962 erhöhte. Die Zahl der Todesopfer nahm um 464 auf 91 753 zu. Die Regierung geht davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist.

Gewaltsame Proteste in Spanien gegen Corona-Maßnahmen

In Spanien ist es erneut zu gewaltsamen Protesten gegen die Corona-Beschränkungen der Regierung gekommen. In Barcelona wurde am Samstagabend mit Steinen und anderen Geschossen auf Polizisten geworfen. In der nordspanischen Stadt Logroño, Hauptstadt der Autonomen Gemeinschaft La Rioja, griffen etwa 150 Personen die Sicherheitskräfte mit Steinen an, setzten Container in Brand und plünderten Geschäfte, wie die Polizei berichtete. In Haro im Weinanbaugebiet Rioja Alta musste die Bereitschaftspolizei einschreiten, um die Unruhen einzudämmen.

Ministerpräsident Pedro Sánchez kritisierte die gewaltsamen Proteste. "Nur mit Verantwortung, Einheit und Opferbereitschaft werden wir die Pandemie besiegen können", twitterte der Regierungschef. "Gewalttätiges und irrationales Verhalten von einigen wenigen ist nicht hinnehmbar. Das ist nicht der richtige Weg."

Bereits am Freitag hatten etwa 50 Demonstranten in Barcelona die Polizei mit Steinen angriffen, Müllcontainer in Brand gesetzt und Geschäfte geplündert. 14 Personen wurden verhaftet, 30 verletzt. Auch in den Städten Burgos, Vitoria, Santander, Valencia und Saragossa war es zu Ausschreitungen gekommen. Spanien ist eines der am härtesten von der Pandemie betroffenen Länder. Die Regierung hatte deshalb am Donnerstag bis Anfang Mai 2021 einen landesweiten Ausnahmezustand verhängt. Dazu gehören Ausgangssperren und die Einschränkung von Reisen.

Trump kritisiert harte Lockdowns in Europa

US-Präsident Donald Trump hat kurz vor der Wahl in den USA die Wirksamkeit strenger Alltagsbeschränkungen sowie Europas Umgang mit dem Coronavirus infrage gestellt. "Die explodierenden Fälle in Europa haben gezeigt, dass drakonische Lockdowns - das sind sie, drakonisch - das Virus nicht aufhalten", sagte der Republikaner am Samstag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Newton im Bundesstaat Pennsylvania. "Italien war so im Lockdown - und jetzt fängt es wieder von vorne an."

Trump brüstete sich drei Tage vor dem Wahltermin am Dienstag zudem damit, dass die Übersterblichkeit in den USA 40 Prozent niedriger sei als in Europa. "Und Europa hat einen guten Job gemacht, das ist ein sehr brutales Ding. Jeder dachte, Deutschland geht es gut, gut, gut, gut. Aber es geht denen nicht gut", sagte er. "Man sieht gerade, was da drüben abgeht, Frankreich wieder, Spanien, Italien. Uns geht es gut. Wir bekommen nur keine Anerkennung dafür." Auf welche Zahlen genau sich Trump mit seiner Aussage berief, war unklar.

Johnson kündigt einmonatigen Teil-Lockdown für England an

Die Menschen in England müssen sich angesichts rapide steigender Corona-Fälle auf einen Teil-Lockdown einstellen. Die Sperrmaßnahmen sollen ab dem kommenden Donnerstag bis zum 2. Dezember gelten, gab der britische Premierminister Boris Johnson bekannt. Bars und Restaurants müssen schließen, können jedoch Speisen und Getränke zum Mitnehmen anbieten. Nicht unbedingt notwendige Geschäfte müssen ebenfalls dichtmachen, Bürger dürfen ihre Häuser nur aus triftigen Gründen verlassen. Sport im Freien ist erlaubt. Anders als während des ersten landesweiten Lockdowns im Frühling bleiben die Schulen, Universitäten, Baustellen und Fabriken diesmal offen.

Johnson hatte gehofft, mit regionalen Beschränkungen bei lokalen Ausbrüchen dem Virus Herr werden zu können. Doch warnten Experten, dass das aktuelle Infektionsgeschehen bald dazu führen werde, dass Krankenhäuser an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Ohne die Maßnahmen, erklärte Johnson nun, drohten dem Land pro Tag mehrere Tausend Todesfälle.

"Das Virus breitet sich derzeit schneller aus, als es unsere wissenschaftlichen Berater in einem Worst-Case-Szenario angenommen haben", sagte Johnson. "Jetzt ist es Zeit zu handeln, denn es gibt keine Alternative." Die Maßnahmen seien notwendig, um Leben zu retten und den staatlichen Gesundheitsdienst NHS vor einer erneuten Überlastung zu schützen. In den vergangenen zwei Wochen zählte das Vereinigte Königreich nach Angaben des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) 451 Fälle pro 100 000 Einwohner. Schottland, Wales und Nordirland machen ihre eigenen Regeln. Dort gelten bereits weitgehend deutlich schärfere, temporäre Corona-Maßnahmen als bisher in England.

Österreich verhängt landesweite Ausgangsbeschränkungen

Österreich schränkt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie große Teile des öffentlichen Lebens für vier Wochen ein. "Ab Dienstag, dem 3. November null Uhr bis Ende November wird es zu einem zweiten Lockdown in Österreich kommen", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Samstag in Wien. Von Dienstag an gelten landesweit Ausgangsbeschränkungen zwischen 20 und sechs Uhr. In der Zeit ist das Verlassen des privaten Wohnbereichs nur aus bestimmten Gründen erlaubt.

Kultur- und Freizeiteinrichtungen müssen schließen, mit Ausnahme von Beerdigungen finden keine Veranstaltungen mehr statt. Auch das Hotel- und Gastgewerbe schließt, nur Takeaway und Lieferung sind erlaubt. Spitzensport findet ohne Publikum statt, Sport ist nur im Freien ohne Körperkontakt erlaubt. Handel, Schulen und auch Dienstleister wie Friseure bleiben zunächst unter Auflagen offen.

"Es ist notwendig, diesen Schritt zu setzen, um eine Überlastung der Intensivmedizin zu verhindern", sagte Kurz. Er hatte zuvor 6000 Neuinfektionen pro Tag als kritischen Wert für eine erneute Verschärfung von Maßnahmen genannt, um eine Überlastung der Krankenhäuser zu verhindern.

Am Samstag waren im knapp neun Millionen Einwohner zählenden Österreich 5349 neue Fälle binnen 24 Stunden registriert worden, gut 300 Fälle weniger als beim am Freitag erreichten Rekordwert. Die Regierung warnt vor einer Überlastung der Intensivstationen ab Mitte November, falls die Zahlen ungebremst weiter anstiegen.

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Großer Andrang bei Corona-Massentests in der Slowakei

In der Slowakei hat am Samstag die erste Runde der landesweiten Corona-Massentests begonnen. Vor den Teststationen bildeten sich seit dem frühen Morgen teils lange Schlangen. In der Hauptstadt Bratislava musste nach Angaben der Stadtverwaltung mit Wartezeiten von ein bis drei Stunden gerechnet werden.

Der seit März regierende konservative Ministerpräsident Igor Matovič stellte den Massentest als Alternative zum Lockdown dar: "Wir haben die große Chance, Europa und der Welt zu zeigen, dass es auch anders geht, ohne Schließung der Wirtschaft und Millionen Arbeitslose." Er appellierte an alle Bürger im Alter zwischen zehn und 65 Jahren, an der Aktion teilzunehmen.

Verwendet werden Antigen-Tests, die als weniger zuverlässig als PCR-Labortests gelten. Die Teilnahme ist an sich freiwillig. Doch nur wer ein negatives Ergebnis vorweisen kann, wird von den Ausgangsbeschränkungen ausgenommen. Die liberale slowakische Präsidentin Zuzana Čaputová warnte im Vorfeld, man dürfe die Bürger nicht in zwei Klassen einteilen - diejenigen mit einem "Passierschein für die Freiheit" und jene, die nicht mehr an die Reihe gekommen sind. Die Teststationen sind auch noch am Sonntag geöffnet. Die zweite Testrunde folgt am 7. und 8. November.

Nach den aktuellsten Zahlen der EU-Gesundheitsagentur ECDC steckten sich in dem EU-Mitgliedstaat binnen 14 Tagen statistisch gesehen 504,6 Menschen je 100 000 Einwohner an.

USA: Fast 100 000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag

Die Anzahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen eines Tages hat in den USA mit fast 100 000 kurz vor der Präsidentenwahl einen neuen Höchststand erreicht. Am Freitag wurden 99 321 Fälle verzeichnet, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) hervorgeht. Das sind fast 11 000 mehr als noch am Vortag. Die Nachrichtenagentur Reuters kommt in einer eigenen Zählung sogar auf 100 233 Fälle.

Insgesamt wurden nach JHU-Angaben in den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern seit Beginn der Pandemie rund 9,05 Millionen Coronavirus-Infektionen bestätigt. Etwa 229 700 Menschen starben bislang - mehr als in jedem anderen Land der Welt. Die Zahl der neuen Corona-Fälle an einem Tag hatte in der vergangenen Woche in den USA erstmals seit Beginn der Pandemie die Marke von 80 000 überschritten. Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen aber auch wieder nach unten korrigiert.

Am diesem Dienstag wird in den USA gewählt. In mehreren Umfragen liegt der demokratische Herausforderer Joe Biden vorn - auch wegen der Unzufriedenheit mit Präsident Donald Trumps Umgang mit der Corona-Krise. Dieser behauptet, durch sein Krisenmanagement womöglich Millionen Tote verhindert zu haben. Biden wirft Trump dagegen Versagen vor und beschuldigt ihn, für den Tod Zehntausender US-Bürger verantwortlich zu sein.

Sorge in der Schweiz, das Betten nicht reichen

Das Schweizer Gesundheitssystem droht überfordert zu werden. Obwohl die Zahl der nicht akuten Eingriffe in den Krankenhäusern bereits massiv reduziert worden sei, dürfte die Bettenkapazität in etwa zwei Wochen erschöpft sein, sagt der Leiter eines wissenschaftlichen Beratergremiums, Martin Ackermann. Die Regierung habe zwar schärfere Maßnahmen angeordnet, doch diese dürften sich in den Krankenhäusern erst in etwa zehn Tagen auswirken. "Das bedeutet leider, dass wir damit rechnen müssen, dass die Kapazitäten in unseren Spitälern überschritten werden."

Polen schließt Friedhöfe über Allerheiligen

Die Friedhöfe in Polen werden zu Allerheiligen am Samstag, Sonntag und Montag geschlossen. In dem Land ist die römisch-katholische Kirche die mit Abstand am weitesten verbreitete Konfession, der Besuch an Grabstätten an Allerheiligen ist eine alte Tradition. "Aber Tradition ist weniger wichtig als das Leben", sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki. Zudem ruft die Regierung dazu auf, wo immer möglich, Heimarbeit zu nutzen. Grund ist der erneute Negativrekord an Neuinfektionen: 21 629 Fälle innerhalb eines Tages.

Neue Höchstwerte in Europa, starker Anstieg in Iran

In vielen Teilen der Welt steigen die Zahlen der Corona-Infektionen weiter an. Frankreich meldete am Freitag 49 215 neue Positiv-Tests. Damit sind in dem Land insgesamt etwa 1,3 Millionen Infektionen und 36 565 Todesfälle bekannt.

Schon am Mittwoch verkündete die Regierung deshalb einen neuen Lockdown, der an diesem Freitag beginnen soll. Bürger dürfen sich demnach nicht mehr ohne Weiteres frei bewegen. Menschen können auf die Straße gehen, wenn sie arbeiten, wichtige Einkäufe erledigen, einen Arzt aufsuchen oder frische Luft schnappen wollen - müssen dafür dann aber eine Bescheinigung ausfüllen.

Präsident Macron will das Land mit seinen 67 Millionen Menschen aber nicht so weit lahmlegen wie noch während des Lockdowns im Frühjahr. Die Wirtschaft soll so weit wie möglich weiterlaufen; die Menschen sollen arbeiten, aber möglichst von zu Hause aus. Anders als im Frühjahr sollen die Schulen geöffnet bleiben. Bars, Restaurants und "nicht unentbehrliche Geschäfte" müssen jedoch schließen.

Auch in Spanien erreichte die Zahl an Neuansteckungen mit 23 580 am Donnerstag den höchsten Tageswert seit dem Beginn der Pandemie. Insgesamt gibt es damit knapp 1,2 Millionen bekannte Infektionen und 35 466 Todesfälle im Land.

Italien meldet 31 084 neue Infektionen, so viel wie nie zuvor an einem Tag. Die Zahl der Todesfälle beträgt 199 nach 217 am Vortag, teilt das Gesundheitsministerium mit.

Angesichts dieser Entwicklung hat das spanische Parlament am Donnerstag entschieden, den nationalen Corona-Notstand noch bis Mai 2021 zu verlängern. Auf Antrag der linken Minderheitsregierung unter Pedro Sánchez billigten die Abgeordneten in Madrid eine ebenso umstrittene wie lange Verlängerung des sogenannten Alarmzustandes. Bei der Debatte vor der Abstimmung hatte Gesundheitsminister Salvador Illa vor "sehr schweren Monaten" gewarnt. Man müsse "zum Wohle aller vereint handeln", forderte er.

Die Behörden in Polen melden 21 629 nachgewiesene Neuinfektionen binnen eines Tages. Das ist abermals ein Höchstwert. 202 weitere Menschen starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Zusammenhang mit dem Coronavirus, insgesamt sind es damit 5351. Um die wachsende Zahl der Patienten aufnehmen zu können, hat die Regierung mehrere Staatsunternehmen angewiesen, Feldlazarette zu errichten.

Die tschechischen Behörden meldeten am Freitag 13 051 Neuinfektionen innerhalb eines Tages. Das Land mit seinen rund 10,7 Millionen Einwohnern verzeichnet damit inzwischen insgesamt mehr als 310 000 nachgewiesene Ansteckungsfälle. Tschechien kämpft mit einer der am schnellsten steigenden Infektionsraten in Europa. Zuletzt starben 187 weitere Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Insgesamt sind es damit 2862 Todesfälle.

Belgien vermeldet einen neuen Höchststand bei den Corona-Patienten in Krankenhäusern. Die Zahl stieg innerhalb eines Tages um 263 auf 6 187 am Freitag. Schon am Vortag war ein Höchstwert seit Beginn der Pandemie erreicht worden. Die Zahl der Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden mussten, stieg innerhalb eines Tages von 993 auf 1 057. Virologen rechnen damit, dass am 6. November die kritische Marke von 2 000 Intensivpatienten erreicht sein könnte. Krankenhäuser in Belgien warnen vor einem Kollaps der Gesundheitsversorgung. Die Regierung wollte am Freitag über schärfere Einschränkungen der Bewegungsfreiheit beraten, die einem Lockdown gleichkämen.

In Russland melden die Behörden 18 283 Neuinfektionen binnen eines Tages - so viele wie nie zuvor. Allein 5 268 Ansteckungsfälle wurden in Moskau nachgewiesen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus legt um 355 auf 27 656 zu. Russland verzeichnet nach den USA, Indien und Brasilien die meisten Infektionsfälle, weist aber im Vergleich zu diesen Ländern deutlich weniger Todesfälle aus. Insgesamt sind knapp 1,6 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert.

Auch in Iran steigen die Zahlen der Neuinfizierten wieder steil an. Am Freitag verzeichneten die Gesundheitsbehörden 8293 neue Fälle. Damit sind die Zahlen dort um 20 Prozent höher als noch am vergangenen Tag. Zu Beginn der Pandemie hatte Iran bereits hohe Infektionszahlen gemeldet.

Mehr als neun Millionen Corona-Infektionen in den USA

Seit Beginn der Pandemie sind in den USA mehr als neun Millionen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Das ging am Freitag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Damit verzeichneten die USA die höchste absolute Zahl an nachgewiesenen Infektionen, dicht gefolgt von Indien mit mehr als acht Millionen Fällen. An dritter Stelle steht Brasilien, wo rund 5,5 Millionen Ansteckungen registriert wurden. Experten gehen zugleich von einer hohen Dunkelziffer an Corona-Infektionen aus.

Die USA hatten erst vor zwei Wochen die Schwelle von acht Millionen bestätigten Infektionen überschritten. Die Zahl der Neuinfektionen stieg zuletzt im Schnitt auf gut 75 000 pro Tag an. Für Donnerstag etwa meldete Johns Hopkins sogar mehr als 88 000 Neuinfektionen.

Fast 230 000 Menschen sind gestorben - mehr als in jedem anderen Land. Allerdings sind die USA ein Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. Auf 100 000 Einwohner kommen damit knapp 70 Tote, während es in Peru rund 108, in Brasilien und Spanien rund 76 sind. In Deutschland wurden gut zwölf Tote pro 100 000 Einwohner verzeichnet. Weltweit starben laut Johns-Hopkins-Universität knapp 1,2 Millionen Menschen nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2. Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert.

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