Im Rausch des Triumphs in Schleswig-Holstein hatten manche in der CDU von so einem Ergebnis geträumt. Doch all jene in der Partei, die in der vergangenen Woche nicht übermütig geworden sind, hatten die Erwartungen sicherheitshalber nach unten geschraubt. Es wäre schon ein Erfolg, wenn die CDU in Nordrhein-Westfalen vor der SPD liegen würde, hieß es. Aber jetzt ist es doch ein Triumph geworden. Um zu ermessen, wie groß der ist, erinnert man am besten an den vergangenen Oktober. Damals war die NRW-SPD noch mehr als zehn Prozentpunkte vor den Christdemokraten gelegen. Nach der gewaltigen Niederlage bei der Bundestagswahl war die gesamte CDU führungslos und in Agonie. In den bundesweiten Umfragen rangierte sie bis zu neun Prozentpunkte hinter der SPD. Und die CDU-Ministerpräsidenten in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen mussten damit rechnen, abgewählt zu werden. Die Niederlage bei der Bundestagswahl war ja nicht nur eine Quittung für die inhaltliche, sondern auch für die personelle Auszehrung der CDU. Und jetzt holt die Partei auf einmal fast 36 Prozent in Nordrhein-Westfalen.
CDU:Schubumkehr gelungen
Lesezeit: 3 Min.
Erst in Schleswig-Holstein, jetzt in Nordrhein-Westfalen: Schneller als gedacht feiern die Christdemokraten wieder Erfolge. Das liegt auch an Parteichef Friedrich Merz.
Von Robert Roßmann, Berlin
Friedrich Merz und Daniel Günther:Eine neue Männerfreundschaft
Daniel Günther gehörte immer zu jenen in der CDU, die versucht haben, Friedrich Merz an der Parteispitze zu verhindern. Merz wiederum ist nie als Günther-Fan aufgefallen. Und nun?
Lesen Sie mehr zum Thema