Gastbeitrag:"Wo in der CDU die Mitte war, ist ein Hohlraum"

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Peter Gauweiler, 69, ist deutscher Rechtsanwalt und seit 50 Jahren Mitglied der CSU. Zuletzt war er dort stellvertretender Parteivorsitzender. (Foto: Florian Peljak)

Die Suche nach der Nachfolge für Angela Merkel hat begonnen. Der ehemalige CSU-Politiker Peter Gauweiler erklärt, wie es um seine Partei und die CDU steht - und was nun nötig ist.

Von Peter Gauweiler

Als Maria Theresias Gemahl Franz Stephan am 18. August 1765 in Innsbruck plötzlich an einem Gehirnschlag starb - nach einer 25-jährigen gemeinsamen Regierungszeit - wurde trotz aller Erschütterung ("die Sonne selbst erscheint mir schwarz") sehr bald der unbeugsame Wille von Europas mächtigster Frau wieder klar, die Macht zu behalten: Ihren ehrgeizigen Sohn Joseph befördert sie nur zum Mitregenten und stellte diesem auch noch den verhassten Staatsrat Wenzel Anton von Kaunitz an die Seite. Ihr untergeordnet alle beide. Das hielt immerhin noch einmal 15 Jahre. Mehr als "Mitregenten" werden auch die neuen Vorsitzenden von CDU und CSU nicht sein - die "Kaiserin" bleibt ja im Amt, trotz des schmerzlichen Abschieds vom Parteivorsitz. Als Bundeskanzlerin will Angela Merkel nach derzeitiger Äußerungslage jedenfalls bis zum Jahr 2021 amtieren.

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