Mit einem neuen Freiwilligendienst will die Bundeswehr von April 2021 an bis zu 1000 zusätzliche Kräfte rekrutieren. Er soll sechs Monate plus mehrere Monate in den sechs folgenden Jahre dauern und dem sogenannten Heimatschutz - also Einsätzen wie jetzt bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie - dienen.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) stellte den neuen Dienst in Berlin vor. Er steht unter dem Motto "Dein Jahr für Deutschland". Er soll den bereits bestehenden Freiwilligendienst ergänzen, der nach Aussetzung der Wehrpflicht im Juli 2011 gestartet wurde. Dieser dauert sieben bis 23 Monate und dient unter anderem der Rekrutierung von Zeit- und Berufssoldaten - ist also eine Art "Schnupperkurs".
Zukunft der Bundeswehr:Kramp-Karrenbauer kündigt neuen Freiwilligendienst an
2021 soll für die Bundeswehr ein neuer Dienst eingeführt werden, den Jugendliche ein Jahr lang leisten können. Die Wehrbeauftragte Högl bringt fast gleichzeitig die Wehrpflicht zurück ins Gespräch.
Eine von der neuen Wehrbeauftragten Eva Högl (SPD) ins Gespräch gebrachte Rückkehr zur Wehrpflicht lehnt Kramp-Karrenbauer ab. Högl hatte die Debatte im Zusammenhang mit rechtsextremistischen Vorfällen in der Bundeswehr angestoßen.
Die Verteidigungsministerin betonte aber, dass sie weiterhin für eine allgemeine Dienstpflicht sei, die dann auch soziale Dienste einbezieht. "Die Debatte um die Dienstpflicht nimmt ja Fahrt auf", sagte die CDU-Chefin. "Ich bin eher eine Anhängerin einer Pflicht." Kramp-Karrenbauer verwies aber darauf, dass dafür das Grundgesetz mit Zwei-Drittel-Mehrheit in Bundestag und Bundesrat geändert werden müsse. Wohin diese Debatte führen werde, "werden die nächsten Monate oder nächsten Jahre zeigen", sagte die Ministerin.