Im Streit über längere Laufzeiten für die deutschen Kernkraftwerke zeichnet sich eine Kompromisslinie ab. Demnach könnten die ersten Kernkraftwerke schon im Jahr 2011 vom Netz gehen, andere dagegen würden im Gegenzug länger laufen.
In der Debatte um die Verlängerung von AKW-Laufzeiten bahnt sich ein Kompromiss an.
(Foto: ddp)Anlass seien neue Sicherheitsauflagen, die im Zusammenhang mit der Laufzeitverlängerung erlassen werden sollen, hieß es am Sonntag in Regierungskreisen. Schon im kommenden Jahr könnten ihnen die ersten "zwei oder drei" Atomkraftwerke zum Opfer fallen. Welche das sein könnten, und wie viel länger die übrigen Reaktoren laufen könnten, sei aber noch offen. Ungeklärt sei auch noch, ob überhaupt ein fester Zeitpunkt für das Abschalten der letzten Reaktoren genannt werde. Dies hänge letztlich auch mit der Sicherheit der Anlagen zusammen, hieß es in den Regierungskreisen.
Weitaus größte Zugaben möglich
Die Unterscheidung zwischen alten und neuen Reaktoren könnte zur gesichtswahrenden Lösung für alle Seiten werden. Nach dem geltenden Atomgesetz können Betreiber ohne Probleme Laufzeiten von älteren auf neuere Anlagen übertragen. Theoretisch ließe sich so schon jetzt die Lebensdauer der jüngsten Anlagen bis weit in die zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts verlängern. Damit könnte selbst eine "moderate" Laufzeitverlängerung, wie sie etwa Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) fordert, zu einer weitaus größeren Zugabe für die jüngeren Kernkraftwerke führen.