Gerichtsprozesse:Richter stellen sich gegen Bild- und Tonaufzeichnungen

Lesezeit: 3 min

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat ein Gesetz vorgelegt, das Prozessbeteiligten ersparen soll, mitzuschreiben. (Foto: Kenzo Tribouillard/AFP)

Bundesjustizminister Buschmann will in Gerichtssälen Kameras mitlaufen lassen, aus den Aufnahmen sollen automatisiert Protokolle entstehen. Unter Richtern hat das einen Sturm der Entrüstung entfacht.

Von Simon Hurtz und Wolfgang Janisch, Karlsruhe

Es war einer jener Beweisanträge, mit denen Verteidiger belastende Aussagen erschüttern wollen. Die Strafkammer des Landgerichts Bonn möge den Zeugen bitte noch einmal vernehmen, beantragte der Anwalt damals im Februar 2021, denn in einem anderen Verfahren im Jahr davor habe der Zeuge etwas anderes gesagt.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusExklusivCum-Ex-Justizskandal
:Richter führte Geheimakten gegen Privatbankier

Ein Bonner Richter soll schon vor einem möglichen Prozess gegen Warburg-Mitinhaber Christian Olearius aufgelistet haben, was diesem zur Last gelegt werden könnte. Damit wird aus dem Cum-Ex-Steuerskandal jetzt auch noch ein Justizskandal.

Von Klaus Ott

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: