Sophie Ruhlig sitzt da, vor den Kameras, den Journalisten. Ein Ansteckmikro am blauen Jackett, die Haare schneeweiß. Sie sagt: "Ich habe total Herzklopfen, aber das ist in Ordnung." Vor drei Jahren, als der Auftakt der Studie mit dem Titel "Sexualisierte Gewalt im Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder" verkündet wurde, habe auf dem Podium ein leerer Stuhl gestanden. Vor ihm ein Schild mit der Aufschrift "Betroffene". Dieser Anblick habe sie getroffen, sagt Ruhlig. Deshalb wolle sie diesen Platz diesmal, wo die Studie abgeschlossen ist, einnehmen und ihre Geschichte erzählen.
Sexueller Missbrauch bei Pfadfindern:"Wir sind erschüttert"
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Experten haben im Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder nach Fällen von sexualisierter Gewalt geforscht. Die Ergebnisse stellen das Selbstverständnis der Jugendorganisation infrage.
Von Jonas Junack
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