Brunsbüttel (dpa/lno) - Mit einem Klimacamp will das Bündnis „Ende Gelände“ am Wochenende in Brunsbüttel gegen das geplante Terminal für Flüssigerdgas (LNG) protestieren. „Wir rechnen mit einer vierstelligen Zahl an Teilnehmern“, sagte eine Sprecherin des Bündnisses am Montag. Geplant seien im Zeitraum vom 29. Juli bis 2. August „diverse Protest- und Blockadeaktionen“. Das Bündnis fordert einen sofortigen Kohle- und Gasausstieg.
Die Polizei will den Protest mit einem Großaufgebot begleiten. Es werde mit bundesweiten Mobilisierungsaktionen gerechnet, sagte ein Sprecher des Landespolizeiamts. Man gehe davon aus, dass die meisten Teilnehmenden des Klimacamps ihren Protest friedlich zum Ausdruck bringen werden. Nach Polizeiangaben wurde das Klimacamp als Unterkunfts- und Veranstaltungsort genehmigt. Erste Aufbauarbeiten durch die Veranstalter liefen bereits.
Laut Landespolizeiamt sind von Donnerstag bis Sonntag mehrere hundert Polizistinnen und Polizisten im Dienst. Die Polizei erhält Unterstützung durch Einsatzkräfte aus anderen Bundesländern und von der Bundespolizei. „Sollten Konfliktsituationen auftreten, werden meine Einsatzkräfte angemessen und konfliktvermeidend handeln und entsprechende Lösungen vor Ort suchen“, kündigte Einsatzleiter Holger Meincke an.
In Brunsbüttel ist der Bau eines Terminals zum Umschlag von verflüssigtem Erdgas geplant. Die Landesregierung hat das Projekt im Koalitionsvertrag verankert, ein Grünen-Parteitag rückte jedoch davon ab. Fracking zur Erdgasgewinnung wird unter anderem in den USA eingesetzt. Dabei wird Wasser - zum Teil mit Chemikalien versetzt - unter hohem Druck in gashaltige Gesteinsschichten gepresst, um Risse zu erzeugen und so das Gas freizusetzen. Fracking steht wegen seiner Auswirkungen auf die Umwelt in der Kritik.
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