Großbritannien:Boris wirft den Fehdehandschuh

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"Mutige, ehrgeizige Agenda": Das Parlament in Westminster soll nach einer Sitzungspause erst Mitte Oktober wieder tagen. Dann könnte es zu spät sein, um den Brexit noch zu verhindern. (Foto: Niklas Hallen/AFP)

Johnson hat seine Gegner herausgefordert - und verblüfft. Sie wissen nicht so genau, wie sie auf seine Provokation einer Parlamentspause reagieren sollen. Der Kampf um den Brexit geht in die entscheidende Runde.

Von Cathrin Kahlweit

Der Machtkampf hat begonnen - eine Woche früher als erwartet, aber mit einem Donnerschlag. Am kommenden Dienstag soll das Unterhaus das erste Mal nach den Sommerferien zusammentreten, die Parlamentsverwaltung hatte in Erwartung großer Ereignisse bereits Mediencenter eingerichtet und Extra-Briefings angekündigt. Aber das dürfte sich erledigt haben. Denn schon am Dienstag dieser Woche waren die ersten massiven Drohungen ausgestoßen worden. Die Oppositionsparteien hatten in ungewohnter Einigkeit verkündet: "Wir wollen No Deal, den vertragslosen Austritt aus der EU, verhindern." Entweder per Gesetz, per Gericht, oder per Misstrauensantrag. Alle Medien hatten groß darüber berichtet. Downing Street hatte kurz darauf eine einzige, knappe Botschaft über die sozialen Medien geschickt: "Wir treten am 31. Oktober aus der EU aus." Die Gefechtslage war damit klar: Exekutive gegen Legislative.

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