Kabul:"Ich hoffe, Welt, du genießt es, unserem Unglück zuzusehen"

Lesezeit: 10 min

Nur weg hier: Chaotische Szenen im August 2021 am Flughafen Kabul. (Foto: Wakil Kohsar/AFP)

Während die Taliban sagen, ihr habt nichts zu befürchten, gehen sie von Haus zu Haus, um Gegner zu suchen. Gespräche mit Menschen, die nichts mehr tun können, außer zu warten.

Von Moritz Baumstieger und Tobias Matern, München

Ob sie in einer Massenpanik umkamen oder von Kugeln getötet wurden, wird wohl nie geklärt werden. Doch mindestens fünf Menschen sind in den vergangenen Stunden am Flughafen Kabul gestorben, mindestens fünf von Hunderten, vielleicht Tausenden, die es irgendwie geschafft haben hierherzukommen. Der Flughafen "Hamid Karzai", der wohl nicht mehr lange nach dem ersten Präsidenten der nun wieder beendeten Post-Taliban-Ära benannt sein wird, ist gerade der letzte Hoffnungsort der Stadt: Wer es hierher schafft, schafft es vielleicht noch raus. Also lässt Verbindungen spielen, wer welche hat, andere versuchen es mit Geld. Verzweifelte, die weder das eine noch das andere haben, versuchen, durch den Nato-Draht zu schlüpfen oder über Zäune zu klettern.

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