Verdacht auf Drogenschmuggel:Ehefrau von "El Chapo" in den USA festgenommen

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Emma Coronel Aispuro im Februar 2019 in New York. Damals stand ihr Ehemann in einem der größten Drogenprozesse der USA vor Gericht. (Foto: JEENAH MOON/REUTERS)

Die Polizei wirft der Frau des früheren mexikanischen Drogenbosses vor, Drogen geschmuggelt und ihrem Mann bei einem Gefängnisausbruch geholfen zu haben.

Die Ehefrau des früheren mexikanischen Drogenbosses Joaquín "El Chapo" Guzmán, Emma Coronel Aispuro, ist wegen des Vorwurfs des Drogenschmuggels in den USA festgenommen worden. Die 31-Jährige wurde am Montag am Flughafen der US-Hauptstadt Washington verhaftet und soll dort am Dienstag per Videoschalte vor Gericht erscheinen, wie das US-Justizministerium mitteilte.

Emma Coronel Aispuro - die sowohl die US-amerikanische als auch die mexikanische Staatsbürgerschaft besitzt - wird demnach vorgeworfen, an einer Verschwörung zum Schmuggel der Drogen Kokain, Methamphetamin, Heroin und Marihuana in die USA teilgenommen zu haben. Um welchen Zeitraum es ging, wurde zunächst nicht mitgeteilt.

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Das FBI wirft Coronel laut dem amerikanischen Fernsehsender CNN außerdem vor, Nachrichten von Guzmán an seine Gefolgsleute und seine vier Söhne übermittelt zu haben, während er in einem mexikanischen Gefängnis einsaß. Coronel durfte ihren Ehemann während seiner Gerichtsverhandlung in den USA nicht sehen. Guzmán waren in dieser Zeit nur Besuche von seinen Anwälten, seiner Schwester und und seinen Töchtern gestattet.

Auch soll sie zusammen mit anderen Guzmán bei der Flucht durch einen Tunnel aus einem mexikanischen Gefängnis im Jahr 2015 geholfen. Der Tunnel war eine Meile (1,6 Kilometer) lang und mit Licht, einer Belüftungsanlage und Motorrädern auf Schienen ausgestattet. Später, vor Guzmáns Auslieferung an die USA im Januar 2017, soll seine Ehefrau eine weitere Gefängnisflucht geplant haben.

"El Chapo", 25 Jahre lang Anführer des mächtigen Sinaloa-Kartells in Mexiko, sitzt in einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Bundesstaat Colorado. Ein Gericht in New York hatte ihn im Juli 2019 zu lebenslanger Haft plus 30 Jahre verurteilt - Emma Coronel Aispuro war damals unter den Zuschauern im Gerichtssaal. Eine Jury befand den heute 63 Jahre alten Guzmán in einem der größten Drogenprozesse der amerikanischen Geschichte in allen zehn Anklagepunkten für schuldig - darunter Beteiligung an einer Verbrecherorganisation, Herstellung und internationale Verbreitung von Kokain und Heroin sowie Geldwäsche und Schusswaffengebrauch.

© SZ/dpa/Bloomberg/aner/hij - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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