Unwetter:Sturmböen fegen über Norddeutschland

Lesezeit: 1 min

Schäden hat es vor allem in Schleswig-Holstein gegeben. In Niedersachsen stirbt ein Mann, nachdem ein Baum auf seinen Wagen gestürzt ist.

Schwere Sturmböen haben vom späten Mittwochabend bis zum frühen Donnerstagmorgen vor allem im Norden Deutschlands für zahlreiche Feuerwehr- und Polizeieinsätze gesorgt. Auf der B4 in der Nähe vom niedersächsischen Wesendorf endete am Mittwochabend ein Unfall mit einem entwurzelten Baum für einen Autofahrer tödlich. Ein Baum war auf das Auto des 63-Jährigen gestürzt - ein Cabrio mit Stoffdach, wie die Polizei mitteilte. Der Mann starb noch an der Unfallstelle. Sein 35-jähriger Sohn kam mit leichten Verletzungen davon.

Die Hamburger Feuerwehr verzeichnete bis zum frühen Abend 36 Sturmeinsätze, die nach Angaben des Lagedienstes von heruntergefallenen Ästen über herumfliegende Planen bis zu umgestürzten Baugerüsten reichten. Die Lage sei überschaubar, hieß es. Verletzt worden sei niemand. Die Nacht blieb trotz leichten Hochwassers dann ruhig, wie der Sprecher des Lagezentrums am frühen Donnerstagmorgen sagte.

In Schleswig-Holstein sorgten Sturmböen für umgestürzte Bäume auf Fahrbahnen und umgefallene Gegenstände wie Absperrgitter, sagte ein Sprecher am frühen Donnerstagmorgen. Verletzte gab es demnach nicht. Allein im Süden des Landes mussten die Einsatzkräfte fast 180 Mal ausrücken. Auf der A1 zwischen Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) und dem Autobahnkreuz Bargteheide sollte nach einem Lkw-Unfall noch das Fahrzeug geborgen werden. Aufgrund des starken Windes war dies am Mittwochabend zunächst nicht möglich gewesen.

In Niedersachsen sorgte das Sturmtief besonders in und um Oldenburg für knapp 40 Einsätze, bei denen es nach Angaben einer Polizeisprecherin ebenfalls nur zu Sachschäden kam.

Sturmböen haben in der Nacht auch in Brandenburg zu diversen Feuerwehr- und Polizeieinsätzen geführt. Wie ein Sprecher des Lagezentrums in Potsdam mitteilte, handelte es sich dabei fast ausschließlich um umgestürzte Bäume und abgeknickte Äste. Auf der A24 fuhren ein Sattelzug und zwei Autos gegen einen auf der Fahrbahn liegenden Baum. Verletzt wurde dabei niemand. In Doberlug-Kirchhain (Landkreis Elbe-Elster) und Frankfurt (Oder) wurden Corona-Testzelte durch den Wind beschädigt.

© SZ/dpa/kler - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Hochwasser-Katastrophe
:"Viel lila, viel Sorge"

Hätten die NRW-Behörden die Bürger im Juli früher warnen können vor den tödlichen Fluten? Im Düsseldorfer Landtag nähren der Wetterexperte Jörg Kachelmann und eine britische Sachverständige den Verdacht: Ja.

Von Christian Wernicke

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: