SZ-Kolumne "Bester Dinge":Kommt ein Gast hereingeschneit

(Foto: privat)

Die Kurierfahrerin Chelsea Timmons aus Texas wollte einem Ehepaar eigentlich nur schnell ein Steak-Dinner ausliefern, blieb dann aber fünf Tage - und so kam es dazu.

Von Alexander Menden

Wenn ein Auto während eines Jahrhundert-Schneesturms eine vereiste Auffahrt hinunterschlittert, kann man nicht davon ausgehen, dass das ein gutes Ende nehmen wird. Es ist der Lieferdienst-Fahrerin Chelsea Timmons also kaum zu verdenken, dass sie, als ihr Wagen am vorvergangenen Sonntag im texanischen Austin ins Rutschen geriet, die Augen schloss und betete, nicht ins Haus am Fuße der Einfahrt zu krachen. Die 32-Jährige hatte Glück, weil sie in einem Blumenbeet zum Stehen kam - und das war erst der Anfang.

Doug Condon und Nina Richardson hatten sich Steaks zum Valentinstag bestellt; es wäre Timmons' letzte Lieferung an diesem Tag gewesen. Und nun stand sie also mit ihrem Auto im Beet der Familie, unabschleppbar. Da lud das Paar sie ein, zu bleiben, bis der Blizzard nachließ. Condon und Richardson hatten eine Woche zuvor ihre erste Corona-Impfung bekommen, waren also nicht sonderlich besorgt, sich anzustecken. Die drei teilten sich das Steak, das Timmons geliefert hatte. Nach dem Essen war der Sturm noch immer nicht besser, im Gegenteil, er wurde immer schlimmer. Also blieb Timmons über Nacht. Aus einer Übernachtung wurden am Ende fünf.

"Wir hatten eine aufregende Woche mit verrücktem Wetter und einem Überraschungsgast", sagte Doug Condon nun dem Sender CNN. "Insgesamt eine sehr erfreuliche Erfahrung!" Besonders erfreulich für Chelsea Timmons - während sie bei ihren Gastgebern festsaß, fiel bei ihr zu Hause tagelang der Strom aus. Sie sei froh, sagt sie nun, "dass ich von allen Einfahrten der Welt ausgerechnet in dieser gelandet bin".

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