Terrorismus - Pulsnitz:Bürgermeisterin rechnet nicht mit Rückkehr von Linda W.

Pulsnitz (dpa) - Die Bürgermeisterin der sächsischen Stadt Pulsnitz, Barbara Lüke, rechnet vorerst nicht damit, dass die im Irak festgenommene IS-Sympathisantin Linda W. (17) in ihre Heimat zurückkehren wird. "Eine Rückkehr nach Pulsnitz steht auf absehbare Zeit überhaupt nicht an", sagte sie der "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag). "Das muss zunächst mal der Irak mit seiner Staatshoheit entscheiden. Dann wäre Deutschland an der Reihe."

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Pulsnitz (dpa) - Die Bürgermeisterin der sächsischen Stadt Pulsnitz, Barbara Lüke, rechnet vorerst nicht damit, dass die im Irak festgenommene IS-Sympathisantin Linda W. (17) in ihre Heimat zurückkehren wird. "Eine Rückkehr nach Pulsnitz steht auf absehbare Zeit überhaupt nicht an", sagte sie der "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag). "Das muss zunächst mal der Irak mit seiner Staatshoheit entscheiden. Dann wäre Deutschland an der Reihe."

Die Bundesanwaltschaft hatte angekündigt, hart gegen nach Deutschland zurückkehrende Frauen aus Gebieten des sogenannten Islamischen Staates (IS) vorgehen zu wollen, selbst wenn sie nicht für die Terrormiliz gekämpft haben. Im ehemaligen IS-Gebiet im Irak waren zuletzt immer mehr Frauen festgenommen worden, darunter Minderjährige. Allein vier Frauen mit deutschem Bezug sitzen in Bagdad in Haft und wurden dort inzwischen von Beamten des Bundeskriminalamts (BKA) vernommen.

Die Pulsnitzer Bürgermeisterin machte deutlich, dass in der Stadt Skepsis hinsichtlich einer möglichen Rückkehr herrscht. "Hier fragen sich manche, warum Linda W. immer noch Kopftuch trägt, wenn sie sich doch so distanziert hat." Zwar sei ein Kopftuch ein islamisches Glaubenszeichen und habe mit islamistischem Terror nichts zu tun. "Aber es wäre für uns leichter, wenn sie kein Kopftuch getragen hätte", betonte die Bürgermeisterin mit Blick auf das Auftreten der jungen Frau in einem ARD-Fernsehbeitrag. Insgesamt sei es "für alle Beteiligten wahnsinnig schwer, nachzuvollziehen, was in Linda vorgeht".

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