Erfurt:Schramm: Chanukka-Fest ist sichtbares Integrations-Zeichen

Erfurt (dpa/th) - Erstmals hat die jüdische Landesgemeinde Thüringen mit ihrem neuen Rabbiner Alexander Nachama das traditionelle Lichterfest gefeiert. Der 35-jährige Nachama, der seit Herbst Seelsorger der Gemeinde ist, entzündete am Samstagabend in Erfurt das siebente Licht auf dem Chanukka-Leuchter, der das achttägige Fest symbolisiert.

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Erfurt (dpa/th) - Erstmals hat die jüdische Landesgemeinde Thüringen mit ihrem neuen Rabbiner Alexander Nachama das traditionelle Lichterfest gefeiert. Der 35-jährige Nachama, der seit Herbst Seelsorger der Gemeinde ist, entzündete am Samstagabend in Erfurt das siebente Licht auf dem Chanukka-Leuchter, der das achttägige Fest symbolisiert.

Chanukka zu feiern, sei ein sichtbares Zeichen für eine gelungene Integration jüdischer Menschen in Thüringen, sagte der Vorsitzende der Landesgemeinde, Reinhard Schramm. Das Fest, das in diesem Jahr zeitgleich mit dem ersten Advent begonnen hatte, erinnert an die Neuweihe des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im Jahr 165 vor Christus.

Etwa 400 Menschen beteiligten sich an der Feier im Erfurter Kaisersaal, darunter waren auch Vertreter der Landesregierung und der christlichen Kirchen. Chanukka sei ein Fest der Freiheit und der jüdischen Tradition, betonte Schramm laut Redemanuskript. „Unsere Freiheit verdanken wir heute der Demokratie.“ Diese sei durch Geschichtsvergessenheit und Gleichgültigkeit in Teilen der Gesellschaft bedroht. Das begünstige blinden Nationalismus und religiös begründeten Fanatismus.

Das Chanukka-Fest endet in diesem Jahr am 10. Dezember. Die achttägige Dauer greift die Legende auf, wonach die Kerzen im Leuchter im zurückeroberten Jerusalemer Tempel acht Tage brannten, obwohl nur geweihtes Öl für einen Tag vorhanden war.

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