Reenactments in den USA:Krieg spielen

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Der amerikanische Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaatlern wurde zwischen 1861 und 1865 ausgetragen. Noch heute spielen ihn Tausende nach - wie hier das Gefecht von Appomattox, Virginia. (Foto: AFP)

In den USA stellen jedes Jahr Tausende den Bürgerkrieg nach. Doch viele Teilnehmer der Reenactments verbindet nicht nur ihre Leidenschaft für Geschichte. Sie teilen auch eine zutiefst konservative Gesinnung.

Von Hubert Wetzel

Der Krieg beginnt in aller Herrgottsfrühe, zwischen den Bäumen hängt noch der Mond. Die Soldaten nesteln im Dunkeln an ihren Uniformen und Waffen herum, ziehen Riemen straff und rücken Tornister zurecht. Dann schultern sie ihre Gewehre und marschieren los, vorbei an einigen Kavalleristen, die ihre Pferde satteln. "Kavallerie", sagt Hauptmann Mark Greiner mit einer Mischung aus Verachtung und Verzweiflung: "Man versucht, sie sinnvoll einzusetzen, aber meistens verschwindet sie dann einfach im Gefecht." Die Männer stampfen über ein abgeerntetes Erdnussfeld auf ein Wäldchen zu, der Boden ist weich wie Wolle. Irgendwo da draußen wartet der Feind.

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