SZ-Kolumne "Bester Dinge":"Pūteketeke" for President

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Die leuchtenden Wangenfedern sind ein Erkennungsmerkmal des Haubentauchers, der in Neuseeland "Pūteketeke" genannt wird. (Foto: LEANNE BUCHAN/AFP)

Der Haubentaucher gewinnt als Außenseiter den Titel als Vogel des Jahrhunderts in Neuseeland. Die prominente Unterstützung von einem Fan im Federkostüm könnte auch eine Vorlage für den US-Wahlkampf werden.

Von Violetta Simon

Die Neuseeländer haben ein Herz für komische Vögel. Ihr Nationalstolz, der müffelnde, halb blinde, flugunfähige Kiwi wurde bei der Wahl zum Vogel des Jahrhunderts von einem Haubentaucher namens Pūteketeke auf den zweiten Platz verwiesen. Optisch könnte dieser Wasservogel mit der Bürstenfrisur eine Kreuzung aus irgendwas mit Pinguin sein. Zumal er dessen Flirttechnik beherrscht und sich durch schnelle Paddelbewegungen seiner Füße senkrecht aus dem Wasser erheben kann. Dazu beeindruckt er durch heftiges Kopfschütteln, bei dem er seine Wangenfedern wie einen viktorianischen Kragen auffächert und seinen Hals in die Länge streckt. Alles in allem ein bemerkenswertes Balzverhalten.

Seinen Titel als Vogel des Jahrhunderts hat der Pūteketeke aber vor allem einem Menschen zu verdanken: dem britisch-amerikanischen Moderator John Oliver. Der zog in seiner Begeisterung für den Außenseiter alle Register und startete eine internationale Kampagne. Ähnlich wie der Gartenzwerg aus dem Film "Die fabelhafte Welt der Amélie", der aus allen Winkeln der Welt Postkarten von sich verschickt, tauchte der Haubentaucher nun an den entferntesten Orten auf: Im neuseeländischen Wellington präsentierte man ihn als "Lord of the Wings". In London fuhren Lkws mit einem Pūteketeke im Königsornat ("Help us crown a real king!"). Auf Reklametafeln in Paris ("Votez Pūteketeke!") trug er ein rotes Barett. Selbst in Mumbai und Tokio wurde der komische Vogel promotet.

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Die Herzen der Wähler aber gewann der Komiker - und damit der Pūteketeke - mit seinem Auftritt in der Jimmy-Fallon-Show. Dort erschien Oliver in einem sehr überzeugenden Vogelkostüm und machte mit seinen Flügeln so viel Wind, dass Moderator Fallon die Wucht der Kampagne mit den US-Wahlen verglich.

Schöne Idee. Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner im Wiedehopf-Kostüm - das wär doch was.

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