Neubrandenburg (dpa/mv) - Am Landgericht Neubrandenburg ist am Mittwoch der Prozess gegen eine mutmaßliche Drogenbande fortgesetzt worden. Am zweiten Verhandlungstag sollte sich entscheiden, ob sich die Beteiligten auf einen Deal einigen können. Mehrere Verteidiger, darunter der letzte DDR-Innenminister und Anwalt Peter-Michael Diestel, hatten bei einer Einigung auch Geständnisse der drei Angeklagten in Aussicht gestellt.
Die Staatsanwaltschaft wirft den 39, 30 und 28 Jahre alten Angeklagten aus der Müritz-Region bandenmäßigen Drogenhandel in mindestens acht Fällen vor. Sie sollen mit weiteren Verdächtigen - insgesamt zwölf - über ein Jahr kiloweise Betäubungsmittel unter anderem aus Hamburg besorgt und gewerbsmäßig vertrieben haben. Als Haupttäter gelten laut Anklage die zwei älteren Männer, wobei der 39-Jährige einschlägig vorbestraft ist.
Die Gruppe war bei einer Razzia mit 160 Beamten im Juni ertappt worden. Damals waren 15 Gebäude und Grundstücke in Waren und Dörfern der Region sowie in Hamburg durchsucht worden. Dabei wurden Kokain, Amphetamine, Marihuana und Ecstasy-Pillen in größeren Mengen sowie eine sechsstellige Summe Bargeld beschlagnahmt.