Stuttgart:Pose mit Köpfen Terroristen: Bewährungsstrafe gefordert

Stuttgart (dpa/lsw) - Weil er für ein Foto mit auf der Erde liegenden Köpfen enthaupteter IS-Terroristen posiert hat, soll ein Flüchtling nach dem Willen der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag verurteilt werden. Die Behörde hat beantragt, den 24-Jährigen wegen eines Kriegsverbrechens mit zwei Jahren Haft zu bestraften, die gerade noch zur Bewährung ausgesetzt werden könnten, wie das Oberlandesgericht am Montag mitteilte. Der Verteidiger des Irakers forderte Freispruch: Das Geschehen falle nicht unter das Völkerstrafgesetzbuch. Das Urteil spricht das Oberlandesgericht am Donnerstag (9.30 Uhr).

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Stuttgart (dpa/lsw) - Weil er für ein Foto mit auf der Erde liegenden Köpfen enthaupteter IS-Terroristen posiert hat, soll ein Flüchtling nach dem Willen der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag verurteilt werden. Die Behörde hat beantragt, den 24-Jährigen wegen eines Kriegsverbrechens mit zwei Jahren Haft zu bestraften, die gerade noch zur Bewährung ausgesetzt werden könnten, wie das Oberlandesgericht am Montag mitteilte. Der Verteidiger des Irakers forderte Freispruch: Das Geschehen falle nicht unter das Völkerstrafgesetzbuch. Das Urteil spricht das Oberlandesgericht am Donnerstag (9.30 Uhr).

Das Foto, das den 24-Jährigen mit auf der Erde liegenden Köpfen enthaupteter IS-Terroristen zeigt, wurde eher zufällig auf seinem Handy entdeckt. Laut Anklage hat er es vor zwei Jahren machen lassen, um die getöteten Kampfgegner zu verhöhnen und gezielt in ihrer Totenehre herabzuwürdigen. Sechs Köpfe getöteter IS-Terroristen lagen im Dreck, der Angeklagte posierte lächelnd dahinter. Er war damals Mitglied der irakischen Armee, kam als Flüchtling nach Deutschland.

Der Angeklagte lebte bis zu seiner Verhaftung im vergangenen Sommer in einer Flüchtlingsunterkunft im Kreis Böblingen bei Stuttgart. Dort soll er im November 2016 einen Mitbewohner aus Afghanistan mit dem Tod bedroht haben. Laut Anklage soll er diesem Mann das Handyfoto gezeigt und gesagt haben, mit ihm das gleiche zu machen wie mit den getöteten IS-Terroristen - und dann aus Deutschland zu verschwinden. Die Anklage wegen Bedrohung wurde laut Gericht eingestellt.

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