Prozesse - Kiel:Ehefrau aus Hass erstochen

Kiel (dpa/lno) - Im Prozess um den gewaltsamen Tod einer 34-Jährigen auf offener Straße in Kiel haben am Dienstag Freundinnen von einem jahrelangen Ehemartyrium des Opfers berichtet. Das psychiatrische Gutachten zu dem wegen Mordes angeklagten Ehemann der Toten wurde auf den nächsten Verhandlungstag verschoben. Möglicherweise will sich dann auch der 40-Jährige vor dem Kieler Landgericht äußern, sagten die Verteidiger. Bislang schwieg er.

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Kiel (dpa/lno) - Im Prozess um den gewaltsamen Tod einer 34-Jährigen auf offener Straße in Kiel haben am Dienstag Freundinnen von einem jahrelangen Ehemartyrium des Opfers berichtet. Das psychiatrische Gutachten zu dem wegen Mordes angeklagten Ehemann der Toten wurde auf den nächsten Verhandlungstag verschoben. Möglicherweise will sich dann auch der 40-Jährige vor dem Kieler Landgericht äußern, sagten die Verteidiger. Bislang schwieg er.

Der Angeklagte muss sich wegen heimtückischen Mordes aus niedrigen Beweggründen verantworten. Er soll seine Frau aus Hass und im Streit um die Kinder mit 23 Messerstichen vor allem in den Halsbereich getötet haben. Die Frau verblutete am 15. März unweit des Kindergartens ihres Sohnes und einer Schule auf offener Straße.

Nach den Schilderungen der Freundinnen der Toten wurde die Mutter dreier Kinder immer wieder Opfer der Gewaltattacken ihres Ehemannes. Mit Gürtel und Schlagstock habe er seine Frau malträtiert, bis hin zu ihrer Bewusstlosigkeit, schilderten sie dem Gericht. Das Opfer habe die Übergriffe jahrelang verschwiegen. Erst dann habe sie auch von Beleidigungen und Erniedrigungen sowie Angriffen mit einem Messer vor den Augen der Kinder berichtet. Die Gewaltattacken hätten nach Angaben des Opfers schon wenige Monate nach Eheschließung im Jahr 2000 in der Türkei begonnen. Damals war die junge Frau 17 Jahre alt.

Das Verfahren wird kommenden Montag (0915 Uhr) fortgesetzt.

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