Prozesse - Frankfurt am Main:Sechs Jahre Haft für Enkeltrick-Betrügereien

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Wegen einer Serie von zehn sogenannten Enkeltrick-Betrügereien in ganz Deutschland ist ein 41 Jahre alter Mann am Montag vom Landgericht Frankfurt zu sechs Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Der Angeklagte hatte von Polen aus die Opfer angerufen und sich als Enkel oder anderer naher Verwandter ausgegeben, der kurzfristig Geld brauche. Er schicke einen Vertrauten, der das Geld abholen werde.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Wegen einer Serie von zehn sogenannten Enkeltrick-Betrügereien in ganz Deutschland ist ein 41 Jahre alter Mann am Montag vom Landgericht Frankfurt zu sechs Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden. Der Angeklagte hatte von Polen aus die Opfer angerufen und sich als Enkel oder anderer naher Verwandter ausgegeben, der kurzfristig Geld brauche. Er schicke einen Vertrauten, der das Geld abholen werde.

Weil die Polizei die Gespräche aber bereits überwachte, konnten nahezu alle Opfer rechtzeitig gewarnt werden. Eine 99-Jährige aus Berlin warf - wie mit dem Anrufer besprochen - ein Päckchen Bargeld vom Balkon. Unmittelbar danach wurde die Abholerin festgenommen. Auch in anderen Fällen konnte das Geld - in Einzelfällen bis zu 18 000 Euro - kurz nach der Übergabe von der Polizei sichergestellt werden.

Nach einer ersten Verurteilung wegen ähnlicher Delikte in Berlin war der Angeklagte nach Polen geflüchtet, von wo aus er erst zehn Jahre später nach Schweden ausreiste. Dort wurde er 2015 festgenommen. Vor Gericht legte er ein Geständnis ab. Strafverschärfende wurde die gewerbsmäßige Begehung der Taten angerechnet: "Das Geschäftsmodell war auf Dauer angelegt", hieß es im Urteil.

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