Prozesse - Frankfurt am Main:Joggerin im Frankfurter Stadtwald attackiert: Prozessbeginn

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Ein Mikrofon ist am Platz des Zeugentischs in einem Verhandlungssaal im Landgericht Frankfurt angebracht. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa/Archivbild/Symbolbild (Foto: dpa)

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Mehr als anderthalb Jahre nach einem Angriff auf eine Joggerin im Frankfurter Stadtwald kommt der Fall nun vor Gericht. Vom kommenden Donnerstag (9. April) an sitzt ein heute 51 Jahre alter Tatverdächtiger am Landgericht Frankfurt auf der Anklagebank. Dem Fernfahrer aus Polen wird versuchter Mord und versuchte sexuelle Nötigung vorgeworfen.

Der Mann soll das zur Tatzeit 21 Jahre alte Opfer im September 2018 auf einem Waldweg in der Nähe des Frankfurter Stadtteils Schwanheim attackiert und zu Boden geworfen haben. Anschließend drückte er laut Anklage ihr Gesicht auf den Boden und würgte sie. Dabei soll er die Absicht geäußert haben, sie zu vergewaltigen. Ihr Leben verdankte die Frau vermutlich einer Fahrradfahrerin, die die Hilferufe der 21-Jährigen hörte und den Täter verjagte.

Der Tatverdächtige war erst Anfang vergangenen Jahres aufgrund gentechnischer Spuren in der Nähe von Nürnberg festgenommen worden. Er äußerte sich nicht zu den Vorwürfen - sein Vorstrafenregister weist vier ähnliche Taten in seiner polnischen Heimat auf. Die Schwurgerichtskammer in Frankfurt zieht daher auch eine Sicherungsverwahrung in der Psychiatrie in Erwägung.

Die Staatsanwaltschaft geht von zwei Mordmerkmalen aus - Heimtücke und Befriedigung des Geschlechtstriebs. Neben Zeugen werden auch Gutachter zu psychiatrischen Fragen im Prozess vertreten sein. Bislang sind fünf Verhandlungstage und ein Abschluss für Anfang Mai vorgesehen.

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