Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Als falscher Polizist fuhr ein Mann mit einem Auto auf echte Polizeibeamte los - nun ist der 26-Jährige am Donnerstag vom Amtsgericht Frankfurt zu zwei Jahren Bewährungsstrafe und 9000 Euro Geldauflage verurteilt worden. Die Richter gingen von Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie Beihilfe zum versuchten Betrug aus.
Der Angeklagte hatte im Juni vergangenen Jahres einen Komplizen nach Kronberg (Hochtaunuskreis) gefahren, wo dieser - auch als falscher Polizist - bei einer 79-Jährigen 50 000 Euro Bargeld in Empfang nehmen sollte. Nachdem das Betrugsmanöver jedoch polizeilich überwacht wurde, kam es vor dem Haus zur Konfrontation mit den echten Beamten. Der Angeklagte raste dann mit dem Auto davon, die Polizei schoss zwei Mal, der Fahrer wurde festgenommen.
Vor Gericht sagte er, eine Panikattacke erlitten zu haben. Er habe niemanden gefährden wollen. Das Gericht glaubte ihm und verurteilte ihn deshalb nicht wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, sondern lediglich wegen Widerstands und Beihilfe zum Betrug. Darüber hinaus verhängte das Gericht eine längere Führerscheinsperre.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Gegen den 17 Jahre alten Komplizen wird ein gesondertes Verfahren geführt.