Düsseldorf:Loveparade-Prozess geht weiter: Besetzungsrüge abgewiesen

Düsseldorf (dpa/lnw) - Im Prozess um die Katastrophe bei der Duisburger Loveparade hat das Landgericht die umfassende Besetzungsrüge der Verteidiger abgewiesen. Das hat der Vorsitzende Richter Mario Plein am dritten Verhandlungstag bekanntgegeben.

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Im Prozess um die Katastrophe bei der Duisburger Loveparade hat das Landgericht die umfassende Besetzungsrüge der Verteidiger abgewiesen. Das hat der Vorsitzende Richter Mario Plein am dritten Verhandlungstag bekanntgegeben.

Verteidiger hatten in dem mehr als 70 Seiten starken Schriftsatz behauptet, der Prozess finde vor der falschen Strafkammer statt. Das Oberlandesgericht hätte den Fall nicht an eine andere Kammer übertragen dürfen. Damit sei das Prinzip des gesetzlichen Richters verletzt worden. Nach der Entscheidung des Gerichts stellte ein Anwalt umgehend eine neue Besetzungsrüge.

Die Verteidiger bestritten zugleich den vonseiten der Nebenkläger erhobenen Vorwurf, eine Verzögerungstaktik zu betreiben. Ende Juli 2020 verjähren die Vorwürfe.

Der Prozess findet aus Platzgründen im Kongresszentrum der Düsseldorfer Messe statt. Beim Loveparade-Unglück am 24. Juli 2010 waren im dichten Gedränge mehrerer 10 000 Menschen am einzigen Zu- und Abgang 21 Menschen erdrückt und mindestens 652 verletzt worden.

Den zehn Angeklagten wird in dem Verfahren fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen. Ihnen drohen bis zu fünf Jahre Haft. Die Anklage wirft ihnen schwere Planungsfehler vor, die zu einer rechtswidrigen Genehmigung des Techno-Musikspektakels geführt hätten. Sicherheitsrelevante Auflagen seien nicht beachtet und umgesetzt, die Einhaltung nicht kontrolliert worden.

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