Dresden:Terror-Prozess: Angeklagter gibt sich weitgehend ahnungslos

Dresden (dpa/sn) - Im Dresdner Terror-Prozess gegen die rechtsextreme Gruppierung "Oldschool Society" (OSS) hat sich der jüngere der beiden Angeklagten weitgehend ahnungslos gegeben. Er habe nichts von konkreten Anschlagsplänen mitbekommen, sagte der 30-Jährige aus Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) am Dienstag vor dem Oberlandesgericht.

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Dresden (dpa/sn) - Im Dresdner Terror-Prozess gegen die rechtsextreme Gruppierung „Oldschool Society“ (OSS) hat sich der jüngere der beiden Angeklagten weitgehend ahnungslos gegeben. Er habe nichts von konkreten Anschlagsplänen mitbekommen, sagte der 30-Jährige aus Anklam (Mecklenburg-Vorpommern) am Dienstag vor dem Oberlandesgericht.

Gleichzeitig räumte er ein, dass die Nachrichten im Chat der OSS, zu dessen „Geheimrat“ er zählte, immer aggressiver geworden seien. „Wir haben uns gegenseitig hochgepuscht.“ Man sei auch übereingekommen, Aktionen zu machen. Es sei aber nicht davon die Rede gewesen, irgendetwas in die Luft zu jagen. Er habe eher im Kopf gehabt, „Flyer zu verteilen“. Der OSS wird vorgeworfen, Brand- und Nagelbomben-Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte geplant zu haben. Bevor es dazu kam, flog die Gruppe allerdings auf.

Die „Oldschool Society“, von der vier Mitglieder 2017 bereits zu Haftstrafen von drei bis fünf Jahren verurteilt wurden, stellte der 30-jährige Angeklagte eher als gemeinnützige Vereinigung dar. Man habe „deutsche Soldatengräber“ pflegen wollen, gab er als ursprüngliches Ziel der Gruppierung an. Eine Grabpflege habe aber nie stattgefunden.

Der Mann bestätigte, dass es bei der OSS eine feste Hierarchie und eine Satzung gab. Er selbst sei als Vertrauensmann für die Sorgen und Nöte der Mitglieder verantwortlich gewesen. Der Beschuldigte war nach eigenem Bekunden seit 2007 Mitglied der rechtsextremen NPD, will sich aber von dieser Szene verabschiedet haben.

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