Bremen:Aktivisten überkleben Straßenschilder mit NSU-Opfer-Namen

Bremen (dpa/lni) - Einen Tag vor der Urteilsverkündung im NSU-Prozess haben linke Aktivisten auch in Bremen mehrere Straßennamenschilder mit den Namen von Opfern der rechtsextremen Terrorgruppe überklebt. Sie hätten dabei laminierte Gedenkschreiben an den Pfosten hinterlassen und zudem einen Fußgängerüberweg mit Parolen besprüht, teilte die Polizei am Dienstag mit. Es werde wegen Sachbeschädigung ermittelt, weil sich einige der Aufkleber nicht rückstandsfrei hätten entfernen lassen.

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Bremen (dpa/lni) - Einen Tag vor der Urteilsverkündung im NSU-Prozess haben linke Aktivisten auch in Bremen mehrere Straßennamenschilder mit den Namen von Opfern der rechtsextremen Terrorgruppe überklebt. Sie hätten dabei laminierte Gedenkschreiben an den Pfosten hinterlassen und zudem einen Fußgängerüberweg mit Parolen besprüht, teilte die Polizei am Dienstag mit. Es werde wegen Sachbeschädigung ermittelt, weil sich einige der Aufkleber nicht rückstandsfrei hätten entfernen lassen.

Hinter der Aktion steht die Interventionistische Linke (IL). Damit wolle man „das Ausmaß rassistischer Gewalt sichtbar machen und den Opfern des NSU und ihren Angehörigen Respekt erweisen“, teilte die IL am Dienstag mit. Bundesweit waren den Angaben zufolge 20 Städte und rund 200 Straßen betroffen, darunter auch Hannover und Göttingen.

Vor dem Oberlandesgericht München sollen am Mittwoch nach mehr als fünf Jahren Verhandlungsdauer die Urteile gegen die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe und vier Mitangeklagte gesprochen werden. Die Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft bei Feststellung der besonderen Schwere der Schuld und anschließender Sicherungsverwahrung für Zschäpe.

Die Anklage sieht die heute 43-Jährige als Mittäterin an allen Verbrechen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU): neun Morden an türkisch- und griechischstämmigen Gewerbetreibenden, dem Mord an einer deutschen Polizistin, zwei Bombenanschlägen mit Dutzenden Verletzten sowie 15 Raubüberfällen.

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