Aktivismus:Prozess gegen Klimaaktivisten nach Farbattacke

Mitglieder der Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“ haben das Brandenburger Tor angesprüht. (Foto: Paul Zinken/dpa/Archivbild)

Die Reinigungsarbeiten nach der Farbattacke auf das Brandenburger Tor haben Wochen gedauert und Tausende Euro gekostet. Nun stehen zwei junge Menschen vor Gericht.

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Berlin (dpa) - Rund sechs Monate nach der Farbattacke auf das Brandenburger Tor hat am Dienstag der erste Prozess gegen mutmaßliche Beteiligte in Berlin begonnen. Angeklagt sind zwei 20 und 21 Jahre alte Mitglieder der Klimagruppe Letzte Generation. Gemeinsam mit zwölf weiteren Klimaaktivisten sollen die jungen Männer am 17. September 2023 an der Aktion beteiligt gewesen sein, bei der das symbolträchtige Wahrzeichen mit orangegelber Farbe besprüht worden war. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gemeinschädliche Sachbeschädigung vor. Laut Anklage waren nach dem Angriff zunächst etwa 55 000 Euro Reinigungskosten entstanden. Der geschätzte Gesamtschaden soll bei 115 000 Euro liegen.

Vor Beginn des Prozesses am Amtsgericht Tiergarten versammelten sich einige Mitglieder der Klimagruppe vor dem Gerichtsgebäude und hielten ein orangefarbenes Plakat der Letzten Generation hoch.

Aufgrund des jungen Alters der Klimaaktivisten findet der Prozess vor einem Jugendrichter des Amtsgerichts Tiergarten statt. Es könnte in ihrem Fall noch das Jugendrecht zur Geltung kommen. Zunächst hat das Gericht nur einen Verhandlungstag geplant, sodass es noch am selben Tag zu einem Urteil kommen könnte. Die Verteidigung beantragte jedoch zum Prozessauftakt eine Aussetzung, um Akten eines anderen Verfahrens gegen weitere mutmaßlich Beteiligte der Farbattacke im September 2023 einsehen zu können.

Im November 2023 war das Berliner Wahrzeichen erneut Ziel einer Protestaktion von Klimaaktivisten mit oranger Farbe. In diesem Fall hat die Staatsanwaltschaft nach Angaben eines Sprechers Anklage gegen zwei junge Frauen im Alter von 22 und 23 Jahren erhoben.

© dpa-infocom, dpa:240325-99-461844/3

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