SZ-Kolumne "Bester Dinge":Malen ohne Qualen

(Foto: Instagram/Concha Garcia Zaera)

Wie eine 91-Jährige es zu 300 000 Followern auf Instagram brachte - Microsoft Paint sei Dank.

Von Elisa Britzelmeier

Über Rollen und Selbstbilder von Künstlern sind ganze Bibliotheken geschrieben worden. Concha García Zaera aus Valencia hat ihren ganz eigenen Zugang gefunden, ein geradliniges, geradezu pragmatisches Selbstverständnis als Künstlerin: "Ich bin eine 91 Jahre alte Dame. Ich male gern mit dem Programm Paint." So stellt sie sich auf Instagram vor - und hat damit durchschaut, was auf der Plattform funktioniert: Authentizität. Immerhin 300 000 Menschen folgen ihr.

Was sie so malt, mit dem Programm Paint? Vor allem Landschaften und Tiere, inspiriert von Postkarten. Angefangen hat sie, wie sie der spanischen Zeitung La Vanguardia erzählte, als ihre Kinder ihr vor ein paar Jahren den Computer schenkten. Sie pflegte ihren kranken Mann, mit Ölfarben malen konnte sie wegen des starken Geruchs nicht mehr. Da griff sie zu Paint - und zu einer prähistorischen Maus, groß wie ein Kinderschädel. García Zaeras Kommentar auf Instagram dazu: "Funktioniert wunderbar, vielen Dank."

Überhaupt bedankt sie sich für fast jeden der Hunderten Kommentare. Auf überschwängliches Lob - sie sei ja ganz klar die Beste - antwortet sie, fern jeglicher Genieästhetik: "Ich habe nur einfach viel Geduld."

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Ihr Stil erinnert an alte Werbeplakate und fügt sich wunderbar in aktuelle Hipsterkultur ein. Was auch ihre Enkel zu vermarkten wissen, in Form von Stofftaschen und gerahmten Drucken, präsentiert vor Monstera-Pflanzen. Man möchte ihr raten, dem Hype auf dem Kunstmarkt zu folgen, aus digitalen Dateien wertvolle Einzelstücke zu generieren, und ihre Werke als NFT zu verkaufen. Aber wahrscheinlich ist sie da längst dran.

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