SZ-Kolumne "Bester Dinge":Gips doch gar nicht!

(Foto: dpa/Polizei Essen/Bearbeitung:SZ)

Die Polizei in Essen stoppt ein davonrollendes Auto mit Gebiss-Abdrücken. Der Zahntechniker, der sie zur Verfügung gestellt hat, hätte da noch ein paar Ideen für ausgediente Beißer.

Von Anna Fischhaber

In Brasilien hat ein Zivilpolizist gerade einen Überfall auf eine Zahnarztpraxis verhindert. In einem Moment liegt er noch mit geöffnetem Mund auf dem Behandlungsstuhl, im nächsten überwältigt er zwei Männer, die getarnt als Patienten die Praxis stürmen. "Hier gibt's beim Zahnarzt aufs Maul", schreibt eine Boulevardzeitung zu dem Video. Ganz neu ist die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Zahnmedizin aber nicht. Längst gibt es Krimis mit Titeln wie "Der Tod bohrt nach", echten Ermittlern hilft der Zahnstatus bei der Identifizierung von Leichen. Und falls Sie sich mal gefragt haben, warum es bei der Polizei so viele schöne Zähne gibt: Die werden im Auswahlverfahren geprüft.

Aus Essen-Rüttenscheid wurde jetzt ein besonders hübscher Fall von polizeilich-zahntechnischer Zusammenarbeit gemeldet: Ein parkendes Auto hatte sich selbständig gemacht, die Handbremse war nicht angezogen. Ein örtlicher Zahntechniker bot den Beamten daraufhin seine aussortierten Gebiss-Abdrücke an, um die Reifen zu blockieren. Die Idee hatte Biss: Gips rutscht auf Asphalt nämlich nicht. Wessen Gebisse das Auto bremsten, ist nicht überliefert, aus Gründen des Datenschutzes wurde vorher jede Identifizierung unmöglich gemacht. Die Polizei hinterließ der Fahrerin dafür einen handgeschriebenen Brief: Sie möge die Beißer vor dem Losfahren entfernen. Der Zahntechniker wiederum hat viele Ideen, was man aus Gipsgebissen so alles machen kann, wie er am Telefon erzählt. Aschenbecher zum Beispiel, oder Weihnachtsbaumschmuck. Der würde sicher auch am Christbaum auf der Polizeiwache für ein strahlendes Lächeln sorgen.

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