Österreich:Drei Todesopfer nach Lawinenabgang in Tirol

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Zeitweise konnten die Retter das Gebiet nur per Hubschrauber erreichen. (Foto: Getty Images)

Das Unglück geschah in den Ötztaler Alpen. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig.

In den Ötztaler Alpen hat es am Donnerstagvormittag einen Lawinenabgang gegeben. Dabei wurde eine Menschengruppe erfasst. Die Tiroler Tageszeitung und Der Standard berichten, dass drei Wintersportler im Alter von 33, 35 und 60 Jahren aus den Niederlanden ums Leben gekommen sind. Eine weitere verschüttete Personen konnte geborgen werden. Der 32-Jährige wurde laut Polizei mit Verletzungen in ein Krankenhaus geflogen. Über den Zustand des zweiten Geborgenen lagen zunächst keine genauen Informationen vor.

Zu dem Lawinenabgang war es auf der Route zu der auf 2501 Metern Seehöhe gelegenen Martin-Busch-Hütte gekommen. In den vergangenen Tagen hatte es in den Bergen Tirols viel Neuschnee gegeben.

Insgesamt sollen sich 17 Menschen im Nahbereich der Lawine aufgehalten haben. Entgegen ersten Berichten wurden diese aber glücklicherweise nicht alle von dem Schneebrett erfasst. Bei den Wintersportlern handelte sich um eine Skitourengruppe, so die Bergrettung.

Die Bergungsarbeiten waren angesichts der extremen Lawinengefahr in der Region auch für die Helfer sehr riskant, sagte der Sprecher der Polizei in Innsbruck. Die Arbeiten mussten zeitweilig unterbrochen werden, um die bedrohlichen Schneemassen an den Rändern des Hangs wegzusprengen.

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Hubschraubercrews, Bergretter, Hundestaffeln und Polizei waren im Unglücksgebiet. Einsatzleiter Gregor Franke von der Tiroler Bergrettung sagte dem ORF, die verschütteten Personen hätten das Schneebrett vermutlich nicht ausgelöst.

Erst am Dienstag war einer sechsköpfigen Wandergruppe am Bärenkopf am Achensee (Bezirk Schwaz) eine Gleitschneelawine zum Verhängnis geworden. Ein 19-jähriger Deutscher wurde von den Schneemassen fast 300 Meter mitgerissen, verschüttet und getötet. Seine Begleiter überlebten den Unfall.

Laut einer Analyse des Lawinenwarndienstes wurde auch diese Lawine nicht unmittelbar von den Wanderern ausgelöst, sondern habe sich spontan gelöst. Es wurde jedoch davor gewarnt, dass Lawinen, die in der Höhe brechen, bis ins Grüne vorstoßen können.

© SZ/dpa/skp/lala - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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