Poing:Geothermieanlage in Poing nach Erdbeben wieder in Betrieb

Poing (dpa/lby) - Einen Monat nach der Abschaltung ist die Geothermieanlage in Poing bei München wieder in Betrieb. Sie war am 11. September stillgelegt worden, nachdem es dort innerhalb eines Jahres mehrere leichte Erdbeben gegeben hatte. Ein Gutachten des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik kommt nun zu dem Schluss, dass die Geothermieanlage zwar der Auslöser der Beben sein könne. Die Erschütterungen würden durch die Expertise jedoch als ungefährlich eingestuft, teilte der Betreiber Bayernwerk AG am Freitag mit.

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Poing (dpa/lby) - Einen Monat nach der Abschaltung ist die Geothermieanlage in Poing bei München wieder in Betrieb. Sie war am 11. September stillgelegt worden, nachdem es dort innerhalb eines Jahres mehrere leichte Erdbeben gegeben hatte. Ein Gutachten des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik kommt nun zu dem Schluss, dass die Geothermieanlage zwar der Auslöser der Beben sein könne. Die Erschütterungen würden durch die Expertise jedoch als ungefährlich eingestuft, teilte der Betreiber Bayernwerk AG am Freitag mit.

Ein Unternehmenssprecher bedauerte, dass das Vertrauen der Menschen in die Nutzung der Geothermie in Poing durch die wiederholten Beben stark gelitten habe. Wenn die Anlage laut Gutachten als Auslöser der Mikrobeben in Betracht komme, „ist das so“, meinte der Sprecher. Weitere Beben seien nicht ausgeschlossen. „Die wichtigste Botschaft lautet aber, dass von den Beben und der Anlage keine Gefahr ausgeht.“ Das Unternehmen kündigte an, den Betrieb der Geothermieanlage seismologisch zu begleiten. Das Beben vom 9. September hatte die Stärke 2,0 und war damit vergleichsweise gering.

Nach der Mitteilung stimmte die Gemeinde Poing einer stufenweise Wiederinbetriebnahme der Anlage zu. Die Regierung von Oberbayern erhob als Aufsichtsbehörde ebenfalls keine Einwände dagegen.

Die Region um München ist wegen ihrer geologischen Beschaffenheit prädestiniert für die Erdwärmenutzung. Im sogenannten Molassebecken stehen zwei Drittel der 33 deutschen Geothermieanlagen. Aus bis zu 5000 Metern Tiefe wird heißes Wasser an die Erdoberfläche gepumpt, zum Heizen oder Stromerzeugen genutzt und abgekühlt zurückgeleitet.

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