München/Rom (dpa) - Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx erwartet von der für dieses Wochenende angekündigten päpstlichen Enzyklika eine Absage an Nationalismus und religiöse Abgrenzung. „Einen Schub, als Weltgemeinschaft zu denken, diesen Impuls erwarte ich mir“, sagte Marx am Donnerstag nach der Herbsttagung der bayerischen Bischöfe in München. Er gehe davon aus, dass Papst Franziskus auch „die Religionen in die Pflicht nimmt“.
„Religionen können auch Instrumente des Unfriedens und des Hasses sein, der Abgrenzung“, unterstrich Marx. „Daran wird der Papst auch erinnern, dass die Religionen zusammenstehen müssen.“ Außerdem rechnet Marx damit, dass Franziskus die Corona-Krise erwähnen wird. Der Papst will am Samstag in Assisi eine neue Enzyklika unterschreiben. Das Lehrschreiben „Fratelli tutti“ soll am Sonntag in Rom veröffentlicht werden.