USA:Angeklagter raucht im Gericht Marihuana

Das Lachen ist ihm wohl noch nicht vergangenen: Der 20-Jährige Mann stand wegen Drogenbesitzes vor Gericht. (Foto: AP)

Um sich für die Legalisierung von Cannabis stark zu machen, nahm ein 20-jähriger Mann im US-Bundesstaat Tennessee sogar eine Gefängnisstrafe in Kauf.

Mut und Dummheit liegen bekanntlich nah aneinander. Sogar so nah, dass sich nicht immer sagen lässt, was eine Person zu einer Handlung veranlasst hat. So auch in diesem Fall: In Tennessee hat sich mitten im Gerichtssaal ein Angeklagter einen Joint angezündet - während er gerade im Gespräch mit dem Richter war.

Auf einem Video der CNN ist zu sehen, wie ein langhaariger, bärtiger junger Mann eine Zigarette aus der Jackentasche zieht, anzündet und einen schnellen Zug nimmt. Sofort sind Sicherheitskräfte da, die ihn - unter Gelächter aus dem Publikum - aus dem Saal führen. Im Gespräch soll er seine Ansichten zur Legalisierung von Cannabis ausgebreitet haben.

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Der 20-Jährige habe sich wegen Drogenbesitzes vor Gericht verantworten müssen und war zur Richterbank gebeten worden, um über das Strafmaß zu sprechen, sagte der Sheriff des Bezirks Wilson, Robert Bryan. Das Sheriffbüro konnte nicht sagen, ob das Corpus Delicti ein Joint oder eine mit Cannabis versetzte Zigarette war. Auf jeden Fall habe man einen strengen Geruch nach Marihuana wahrgenommen.

Nach der Aktion wurde der junge Mann sofort festgenommen. Jetzt ist er wegen ungebührlichen Betragens und - einmal mehr - wegen Drogenbesitzes angeklagt. Außerdem musste der Mann CNN zufolge zehn Tage ins Gefängnis: Wegen Missachtung des Gerichts. Seinen nächsten großen Auftritt in einem Gerichtssaal soll der 20-Jährige am 14. April haben.

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