Kolumbien:Entführter Vater von Fußballer Diaz wieder frei

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Nach zwölf Tagen in der Gewalt der Gruppe ELN kommt der Vater von Fußballer Luis Diaz (winkend in der Mitte) wieder frei. (Foto: afp)

Vor zwölf Tagen verschleppte die Guerilla Gruppe ELN die Eltern des Liverpool-Profis. Die Mutter kam am selben Tag frei, nun ist auch der Vater in Sicherheit.

Der Vater des kolumbianischen Stürmers Luis Diaz ist wieder frei. Mehrere lokale Medien verbreiteten am Donnerstag Aufnahmen von Luis Manuel Diaz, der in einem Hubschrauber auf dem Flughafen von Valledupar im Norden des Landes ankam.

Vor zwölf Tagen wurden die Eltern des Profis vom englischen Fußballverein FC Liverpool entführt. An einer Tankstelle im Norden Kolumbiens hatten bewaffnete Männer sie am Samstag abgefangen und in ein Auto gezwungen. Diaz' Mutter konnte kurz darauf befreit werden, der Vater aber blieb tagelang in der Hand der Entführer.

"Wir freuen uns sehr, dass Luis Diaz' Vater sicher zurückgekehrt ist und danken allen, die sich für seine Freilassung eingesetzt haben", schrieb Liverpool auf der Plattform X kurz vor Anpfiff der Europa-League-Partie beim FC Toulouse, bei der Diaz in der Startelf stehen soll. "Es lebe die Freiheit und der Frieden", schrieb derweil Kolumbiens Präsident Gustavo Petro in den sozialen Netzwerken. Auch der kolumbianische Fußball-Verband dankte "der nationalen Regierung, den Streitkräften und der nationalen Polizei sowie allen Institutionen und Beamten", die die Freilassung ermöglicht hätten.

Nachdem die Entführung für großes Entsetzen im Fußball und darüber hinaus gesorgt hatte, gab es in der vergangenen Woche einen Hoffnungsschimmer: Die Guerilla-Gruppe ELN bekannte sich zu der Entführung und kündigte an, Diaz' Vater möglichst schnell freilassen zu wollen - wohl, weil sie selbst unterschätzt hatte, wie hoch die Wellen in dem Fall schlugen.

In Kolumbien herrscht Bürgerkrieg, immer wieder werden Menschen verschleppt. Allein die Farc, lange eine der größten Rebellengruppen im Land, hat eingestanden, mehr als 21 000 Menschen verschleppt zu haben. Mit der Farc gibt es seit 2016 einen Friedensvertrag, Splittergruppen sind aber noch immer aktiv. Eine solche Unterzeichnung gab es auch im August mit der ELN. Die Entführung des Vaters von Luis Diaz zeigt, wie brüchig diese Abmachung jedoch zu sein schient.

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Von Christoph Gurk

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