Kriminalität - Wiesbaden:Prozess um vergiftete Nudelsuppe: Plädoyers verzögern sich

Deutschland
Eine goldfarbene Justitia-Figur. Foto: Britta Pedersen/zb/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Der Prozess um einen versuchten Mord mit vergifteter Nudelsuppe hat sich kurz vor den geplanten Plädoyers am Landgericht Wiesbaden verzögert. Die Staatsanwaltschaft habe am Vortag einen weiteren Beweisantrag gestellt, sagte der Vorsitzende Richter Jürgen Bonk am Dienstag. Dabei gehe es um Aufnahmen einer Videokamera im Haus der Opfer. Der nächste Termin in der Hauptverhandlung ist für den 26. März vorgesehen.

Der 49 Jahre alte Angeklagte soll im Februar 2019 im Rheingau in das Haus eines Ehepaares eingedrungen sein und Gift in einen Topf mit Nudelsuppe gekippt haben. Der Ehemann verfütterte die Suppe an seine Hunde, die mit schweren Vergiftungssymptomen in eine Klinik gebracht wurden und überlebten. Hintergrund der Tat soll sein, dass der 49-jährige Deutsche in den Ehemann verliebt war - dieser jedoch die Avancen zurückwies.

Der Angeklagte war im April 2019 festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Er war bereits 2001 vom Landgericht Memmingen wegen versuchten Mordes zu 13 Jahren und 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er hatte laut Urteil versucht, die Eltern einer Freundin mit Arsen zu vergiften.

Die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Wiesbaden stand am Dienstag unter dem Eindruck der Coronavirus-Pandemie: Richter und Schöffen saßen mit möglichst großem Abstand voneinander entfernt am Richterpult. Auch als sie gemeinsam einen Videofilm auf einem Laptop anschauten, standen alle mit reichlich Abstand im Gerichtssaal verteilt. Im Zuschauerraum waren nur wenige Menschen, obwohl der Prozess zum Auftakt großes Aufsehen erregt hatte.

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