Kriminalität - Potsdam:Weniger Kriminalität: "Brandenburg ein Stück weit sicherer"

Potsdam (dpa/bb) - In Brandenburg ist die Zahl der kriminellen Delikte in mehreren Bereichen zurückgegangen. So sei bei Wohnungseinbrüchen und Autodiebstählen in diesem Jahr ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, teilte das Polizeipräsidium in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur mit. Konkrete Zahlen wurden nicht genannt, da diese erst Anfang kommenden Jahres bilanziert werden können.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Potsdam (dpa/bb) - In Brandenburg ist die Zahl der kriminellen Delikte in mehreren Bereichen zurückgegangen. So sei bei Wohnungseinbrüchen und Autodiebstählen in diesem Jahr ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, teilte das Polizeipräsidium in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur mit. Konkrete Zahlen wurden nicht genannt, da diese erst Anfang kommenden Jahres bilanziert werden können.

Auch Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) geht von einem Rückgang bei den Delikten und einer besseren Aufklärungsquote aus. "Das betrifft auch und insbesondere die Grenzregionen", sagte Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) am Sonntag dem rbb-Sender Antenne Brandenburg. Dort sei nur in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) eine größere Zahl von Straftaten registriert worden. "Dort ist aber möglicherweise nicht die Grenznähe die Ursache", meinte Schröter. "Alles spricht dafür, dass wir ein Stück weit sicherer geworden sind in Brandenburg."

Bei den Autodiebstählen waren laut Polizei im laufenden Jahr deutlich weniger Fälle zu verzeichnen als 2016. Im Vorjahr waren die Zahlen gegenüber 2015 noch um rund 300 auf über 2 800 angestiegen. Größere Städte wie Potsdam oder Cottbus seien grundsätzlich stärker betroffen als die ländlichen Regionen, weil die Anzahl der Fahrzeuge und die Auswahl an unterschiedlichen Modellen höher sei, so die Polizei. Auch KfZ-Kennzeichen sind im laufenden Jahr seltener gestohlen worden als 2016.

Zugenommen hat hingegen in diesem Jahr die Zahl der Rauschgiftdelikte. Im vergangenen Jahr waren die Landkreise Oder-Spree und Märkisch-Oderland mit je über 600 Fällen besonders stark betroffen. Cannabis ist den Angaben zufolge mit einem Anteil von über 50 Prozent am meisten verbreitet.

Auch der Schaden durch Viehdiebstähle in Brandenburg ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. 2012 seien im Land noch knapp 33 500 Euro Schaden gemeldet worden, im vergangenen Jahr seien es bereits knapp 244 500 Euro gewesen, teilte die Polizei mit. Die Schadenssummer hat sich damit mehr als versiebenfacht. Dabei wird kaum einer der Diebe geschnappt. Die Aufklärungsquote hatte 2016 mit 3,2 Prozent im vergangenen Jahr den niedrigsten Stand seit 2012.

Daher wurde im März im Landeskriminalamt die Sonderkommission "Koppel" gegründet. Die sechs Mitarbeiter kümmern sich um Fälle, bei denen die Täter vermutlich banden- oder gewerbsmäßig vorgingen. In diesem Jahr gab es nach Informationen der Polizei bis Mitte November 21 Fälle von Viehdiebstahl mit insgesamt 221 entwendeten Tieren. Im vergangenen Jahr hatte es in Brandenburg 31 Fälle gegeben.

Einen Rückgang gab es wiederum beim Diebstahl von Solarpanelen und beim Verbreiten von Falschgeld. Bis September registrierte die Polizei dieses Jahr nur drei Beutezüge, bei denen es die Diebe auf Solarmodule abgesehen hatten. Das teilte das Präsidium in Potsdam auf Anfrage mit. Im gesamten Vorjahr seien es noch 42 Übergriffe gewesen, im Jahr 2015 waren es sogar 57. Der Schaden durch die Solar-Diebe lag laut Polizei im vergangenen Jahr bei mehr als 2,7 Millionen Euro.

Die Polizei führt den Rückgang bei den Solardiebstählen auf die Arbeit der Ermittlungsgruppe des Landeskriminalamtes und der polnischen Ermittlungseinheit CBSP Zielona Gora "Helios" zurück, die im August 2015 gegründet wurde. Die fünf Mitarbeiter hätten 100 Ermittlungsverfahren zum Diebstahl von Solarmodulen und Zubehör übernommen. Insgesamt seien 29 Beschuldigte festgenommen und 24 Haftbefehle ausgestellt worden.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurde auch weniger Falschgeld entdeckt: Die Polizei registrierte 519 Blüten, im gleichen Vorjahreszeitraum seien es 610 gewesen, teilte das Polizeipräsidium mit. Falsche Zwanziger waren mit 42 Exemplaren besonders selten (1. Halbjahr 2016: 131). Auch die Zahl der aufgeflogenen "falschen Fuffziger" ging von 394 auf 311 zurück. Seit der Einführung der neuen 50-Euro-Banknoten im Frühjahr wurden in Brandenburg kaum noch Fälschungen dieses Scheins entdeckt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: