München:Grüne diskutieren über Tatmotiv des Münchner Amokläufers

München (dpa/lby) - Die Grünen wollen im bayerischen Landtag über das Tatmotiv und den Radikalisierungsprozess des OEZ-Attentäters David S. diskutieren. "Diese Tat ist nicht nur eine Tat rein aus Mobbinggründen, sondern auch aus einer rechtsextremen Einstellung heraus", sagte die Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze am Montag in München. Die Tat müsse daher in der Kriminalstatistik als rechtsextreme Tat eingestuft werden.

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München (dpa/lby) - Die Grünen wollen im bayerischen Landtag über das Tatmotiv und den Radikalisierungsprozess des OEZ-Attentäters David S. diskutieren. „Diese Tat ist nicht nur eine Tat rein aus Mobbinggründen, sondern auch aus einer rechtsextremen Einstellung heraus“, sagte die Fraktionsvorsitzende Katharina Schulze am Montag in München. Die Tat müsse daher in der Kriminalstatistik als rechtsextreme Tat eingestuft werden.

Mit einem Antrag wollen die Grünen die Staatsregierung auffordern, über den Radikalisierungsprozess von David S. zu berichten. Im Innenausschuss sind die Grünen mit diesem Antrag bereits gescheitert.

Hintergrund ist eine Debatte über das Tatmotiv des Amokläufers, zu dem inzwischen mehrere Gutachten vorliegen. Zuletzt hatten drei Experten die Geschehnisse im Auftrag der Stadt München untersucht und den Amoklauf als rechtsextremes Hassverbrechen eingestuft. Dass sich David S. vorrangig für Mobbing in der Schule habe rächen wollen, reiche als Erklärung nicht aus, sagte etwa der Politikwissenschaftler Florian Hartleb.

Die Münchner Staatsanwaltschaft vertritt eine andere Einschätzung. „Wir sehen nach wie vor das vom Täter erlittene Mobbing im Vordergrund“, sagte die Oberstaatsanwältin Gabriele Tilmann Anfang Oktober. Der Täter sei einer rechtsextremen Einstellung gefolgt, doch seien die Kränkungen „tatauslösend“ gewesen. Auch der Leiter der Sonderkommission des Bayerischen Landeskriminalamts, Jürgen Miller, sagte Anfang des Monats, der Mehrfachmord sei „von Rache und Wut geleitet“ gewesen.

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